Garnicht sooooviel bislang gehört, aber er hinterlässt Eindruck.
Eine Grundregel ist für mich bei KH die Folgende:
Ein KH, der einem sofort ein "WOW" entlockt, ist meist nicht langzeittauglich.
Da fallen mir ein paar Hörer ein, wo das sehr gut passte:
Philips X1 - Ich war beim ersten Hören hin und weg von dem druckvollen Bass. Nie zuvor vibrierten die Ohrläppchen dermaßen. Einen Tag später fiel mir auf, wie nervig genau das ist und wie fies die Resonanz im Hochtonbereich wurde.
Ein paar weitere Tage später, hörte ich wieder lieber mit dem K701 und der X1 war schneller wieder weg, als ich gucken konnte.
Grado SR125i - Er gab auch einen Wow-Effekt von sich, bei der richtigen Musik. Bei der Falschen gab es einen Igitt-Effekt. Letzteres überwog leider sehr.
Philips X2 - Wie sein Vorgänger. Genau die gleichen Probleme -> unpräziser Bass und etwas im künstliches im Hochton, was mir nicht gefallen will. Trotzdem einen Tick besser als sein Vorgänger - es dauerte dieses mal 4 Tage bis ich ihn nicht mehr mochte.

So sehr ich mich anstrenge, fallen mir gerade keine weiteren Negativ-Beispiele ein.
Positive Wow-Effekte gab es auch (die Hörer, die ich trotzdem lange behalten habe):
Stax - Besonders beim SR202 und dem Ur-Lambda aufgetreten. Die Transparenz, "Impulsschnelligkeit" (das erste mal, dass ich einen Hörer wirklich als "schnell" empfand), Klarheit, präzise Räumlichkeit, Echtheitsgefühl...hat mich alles vom Hocker gerissen und auch dauerhaft beeindrucken können. Kunstkopfaufnahmen waren irre gut!
Sennheiser HD800 - Die Räumlichkeit war anfangs einfach was besonderes. Die Tonalität war im Original nie ganz meines, aber mit EQ war er ein Sahnestück. Die Optik war für mich auch ein großer Wow-Effekt

Beyerdynamic T1 - Dort kam das WOW, weil ich dachte, dass er sich absolut nicht lohnen würde und schlecht klingen müsste. Stattdessen hatte er für mich eine Drei-Dimensionalität, die ich sonst ähnlich nur bei Stax gehört habe. Auch sonst gefiel mir der Klang sehr gut. Mein Liebling unter den 1000,- Flagschiffen.
Hifiman HE-4, HE-500, HE-5LE - Ähnlich Stax und auch auf lange Sicht sehr gut.
Audeze LCD2 und LCD3 - Machten als "Tonmöbel" einfach mächtig Eindruck. Auch klanglich fand ich sie toll. Wobei ich Hifiman immer höher angesiedelt habe. Der LCD3 war damals aber für mich ein Traumhörer, der leider wegen dem Komfort nicht bei mir überlebt hatte.
Sennheiser HD600 und HD650 - Für mich immer noch die Messlatte für alle Hörer. Der HD600 ist wunderbar ausgeglichen und der HD650 für mich ein super Allrounder. Tolle Räumlichkeit (dreidimensionale Tiefe). Hervorragend, wenn gemoddet.
Beyerdynamic DT880 600ohm - Nachdem mir der T1 gefiel, dachte ich, dass der DT880 auch einen Test wert sei. Neben HD6x0 für mich die Messlatte. Tolle Räumlichkeit, Tiefbassneigung (gemoddet)und Klarheit.
(Na da sind mir doch mehr eingefallen, als gedacht. Hätte es sogar kürzen wollen)
Soviel zum Teil des Reviews, welches kein bisschen vom Denon D2000 handelt. Vielleicht auch doch...er scheint sich nun nämlich direkt in die Riege der positiven (langfristigen) Ersteindrücke einzureihen.
Kommen wir zu ihm:
Ersteindruck beim Auspacken:
Ein eher nach Consumer-Kopfhörer aussehender Karton. Vermutlich daher fand ich ihn vor Jahren mal bei Media Markt. Dort stand ich vor der Wahl meinen ersten "teuren" KH zu kaufen (nach einem Sennheiser HD435 für ca. 79,-). Sennheiser HD558, HD598 oder Denon AH-D2000. Gekauft habe ich den HD558, was ich schnell bereut habe (aufgrund des Preises beim MM - für den gleichen Preis konnte ich den HD598 bei Amazon bekommen...). Wäre interessant gewesen, wie mein KH-Lebenslauf dann verlaufen wäre, wenn ich mich für den Denon entschieden hätte.
Also: Schnörkellose Verpackung mit dem KH, einem Klinkenadapter und dem Wichtigsten überhaupt: Bedienungsanleitung. Viele Personen sind schon verzweifelt beim Versuch einen KH anzuschließen.
Der Denon selbst wirkt ebenfalls sehr puristisch. Ein recht schöner Hörer, ohne großes Blingbling. Der optische Wow-Effekt wie beim X2 stellt sich nicht ein, sondern eher der Eindruck von Form-follows-function. Solide und ordentlich. Leider wirkt er, sobald er in der Hand liegt etwas klapprig. Die Gelenke sind sehr freigehend und fast quietschig. Im Gesamten wirkt er nicht zu 100% stabil und robust. Kein Hörer, den ich einfach aufs Sofa werfen würde (wie es z.B. die AKG KXXX Reihe wunderbar ab kann). Allerdings alles noch im Rahmen.
Komfort:
Er ist kein leichter Hörer, aber meine Freundin z.B. empfand es genauso als er bei ihr auf dem Kopf saß. Ergo alles richtig gemacht beim Trage-Komfort. Ich finde ihn auch wirklich sehr bequem. Kein hoher Anpressdruck, aber ausreichend fest auf dem Kopf sitzend. Headbangen ist aber kaum drin (was beim X2 und HD650 aber der Fall wäre). Die Lederpolster sind sehr bequem und auch das Lederkopfband finde ich nicht störend. Komfort also für mich sehr gut. Geschlossene KH haben bei mir einen sehr schweren Stand, weil ich mit starker Isolierung und dadurch bildenden Druck nicht gut klar komme, seit ich in meiner Kindheit Probleme mit den Ohren hatte (Trommelfellschnitt, "Drainage-Rohr"-OP, viele Mittelohrentzündungen). Ich kann es nicht ab, wenn ich quasi meine eigenen Körpergeräusche zu laut höre. Deshalb sind In-Ears für mich auch meist ein No-Go. Daher blieb ich meist bei offenen KH. Es gab ein paar Ausnahmen, mit denen ich gut klar kam: NAD Viso HP50, Focal Spirit Pro/Classic, DT770 Edition 600ohm, Fostex T50RP Mk3 (sogar mit Original-Pads).
Der Denon wirkt kaum wie ein geschlossener KH. Er vermittelt klanglich wie auch vom Tragegefühl eher den Eindruck eines offenen KHs. Die Isolation nach außen ist nur minimal. Einerseits hätte ich zwar manchmal gerne einen isolierenden KH, aber ich hab´s dann lieber so, wie es nun ist.
Die Daumen gehen hier nach oben.
Allgemeine Tonalität:
Recht hell, "analytisch" mit tollem Tiefbass. Ich bin ehrlich -> ich habe ihn aufgesetzt und direkt ein paar Stellen angemacht, die ich beim X2 schlecht fand. Das sind vorallem monotone Basslinien gewesen. Da der Denon auch immer als Bassbomber bezeichnet wurde, war mir klar, dass ich das als erstes abchecken sollte, ob er nur Quanität oder auch Qualität kann. Er kann beides!
Bass:
Der Bass ist für gemessen an seiner Menge wirklich von hervorragender Qualität. Ich habe oft gelesen, dass ihm ein unpräzises Verhalten angedichtet wird, aber bei dieser druckvollen Darbietung ist das schon wirklich sehr präzise. Der Tiefbass ist wirklich besonders beim Denon. Ja, er hat einen Subwoofer-Effekt, aber keinen störenden. Ich hatte die Hifiman, Audeze...diese gingen linear bis 20Hz runter. Dieses geile Gerumpel konnten sie aber nicht wie der Denon. Ja, das macht echt Spaß! Der obere Bass und Grundton sind nicht direkt angehoben, wodurch er nicht mulmig klingt.
Hochton:
Er ist relativ hell abgestimmt. Oder auch nicht...
Er klingt auch bei hohen Lautstärken absolut souverän und stört/nervt nicht. Beim X2 war im Quercheck sofort ein Peak zu hören, der einfach störte. So laut konnte der X2 auch nicht, ohne schon durch die Bass-Vibrationen vorher die Ohren zu zu kleistern und dann noch mit einem störenden Peak den Hörnerv zu penetrieren.
Gerade für einen geschlossenen KH sehr schöne angenehme Höhen.
Mittelton:
Nicht zu 100% neutral, aber wie ich finde sehr angenehm einfügend. Alles klingt mehr oder weniger, wie es klingen soll. Was will man mehr?

Räumlichkeit:
Als ich vor Jahren den Denon D2000 das erste Mal hörte, war es über eine Leihgabe mit leichten Modifikationen. Dort fiel mir schon auf, dass er quasi alles dreidimensional klingen ließ und da sehr "schön" färbte. In dem Sinne, dass Dinge die flach klingen sollten 3D-artig klangen und 3D-artige Dinge 2D-artig klangen. Empfand ich aber nicht als schlimm. Die Räumlichkeit wirkt durch die Abstimmung sehr luftig und offen. Tiefbass selbst hat auch den Effekt eine "Raumvergrößerung". Nachdem ich den X2 sehr unspektakulär fand in dem Bereich, ist der Denon eine schöne Abwechslung.
Fazit:
Ein echter Knaller, wie ich finde. Ja, jede Menge NTS schwingt da mit, aber er begeistert mich wirklich, wie lange kein KH mehr. Momentan empfinde ich ihn als nahezu Makellos. Genau die Macken, die der X2 hatte, hat der Denon nicht. Er ist ein wirklicher Spaßhörer, der auch laut noch angenehm bleibt. Der Bass ist ein Spaß-Garant und auch wirklich für elektronische Musik geeignet. Beim X2 war das ein Totalausfall durch seine unpräzise Art. Nur die Mitten waren beim X2 in Ordnung im Vergleich.
Also ich kann verstehen, warum die alte Denon Reihe so beliebt ist. Absolut zu recht. Würde nun sagen, dass sie unterbewertet ist, da sie fast nur als "Spaßhörer" deklariert wurden. Musik soll aber nunmal Spaß machen, also macht der Denon in meinen Ohren alles richtig.
Für mich einer DER absoluten Top-Hörer! Schon damals gefiel mir der D2000 sehr gut und da hatte ich ihn noch mit hochkarätigen anderen KH (Hifiman, Audeze, HD650/HD800, T1 etc.) vergleichen können.
Nun hoffe ich, dass die Euphorie lange bestehen bleibt. Bislang sieht´s gut aus, weil mir keine Störpunkte auffallen.
