Die rote "Fee" hat mich am Wochenende auch erreicht, so schreibe ich paar Worte über sie.
Die Konstruktion ist optisch schön, handwerklich auf hohem Niveau und eine sehr kreative Kombination von Teilen, habe sehr hohen Respekt von so einem DIY Projekt. Anbei paar Bilder die ich geschossen habe:

- IMG_0678.JPG (151.18 KiB) 7238 mal betrachtet

- IMG_0679.JPG (152.99 KiB) 7238 mal betrachtet

- IMG_0680.JPG (155.83 KiB) 7238 mal betrachtet
Der Längsverstellbereich der Muscheln ist bei Großschädeln wie mich grenzwertig, aber dank der komfortablen Pads spürt man das danach kaum.
Zu dem Klang, noch ein modifizierter bzw. sogar DIY Kopfhörer der mir auf Anhieb tonal gefällt was bei Fertig-KH leider nicht immer der Fall ist. Er klingt insgesamt tonal angenehm und ausgewogen, Tiefbass ist eher zurückhaltend, Höhen haben eine Luftigkeit die man oft mit Elektro- oder Magnetostaten assoziiert ohne dabei jemals nervig zu werden und der allerwichtigste Bereich, nämlich die Mitten, klingen auch richtig, das menschliche Gehör ist besonders empfindlich wenn Menschenstimmen seltsam klingen was hier aber glücklicherweise nicht der Fall ist.
Schauen wir auf den Amplitudenfrequenzgang, der ist tonal ziemlich ausgewogenen im wichtigen Bereich 100-10000Hz, man sieht zudem den Tiefbassabfall und angenehmen Präsenzdip um 3 kHz:
Auch sieht man dass der Hochtonbereich kaum dominante Reso- und Antiresonanzen aufweist wie man sie aus den meisten KH kennt. Zudem sieht man zwei kleine Buckel um 1,5 und 10 Khz die aber genau die Magie dieses Staten ausmachen. Den um 1,5 kHz kennt man von den meisten Stax Lambdas, der gibt schön den Eindruck von Detailauflösung, der Peak um 10 KHz gibt dieses schöne "Flirren/Glanz" was man mit solchen Treibern erwartet. Hatte mal spaßeshalber beide entzerrt
und das es klang schlecht und leblos, was zeigt dass die von Ralf erzielte Abstimmung intelligent und stimmig ist.
Eine Sache jedoch können die Fostex Treiber nicht gut, nämlich sehr hohe Pegel, bei 100 dB ist der Klirr schon deutlich über die Hörschwellen was man auch hört und auch bei Innerfidelity Messungen mit verschiedenen KH Modellen mit den Treibern sehen kann
bei 90dB geht es aber wieder
Das gute jedoch ist dass diese Beschränkung einfach mechanisch vom Antrieb/Fläche ist, weil auch bei 100 dB zeigen sich keine signifikanten Resonanzen im Zerfallspektrum die klanglich deutlich problematischer wären
Als Fazit würde ich sagen eine handwerklich beachtliche Konstruktion mit passender und gelungener tonalen Abstimmung, ein schöner KH fürs nicht zu laut hochwertige Aufnahmen zu genießen, keine "Druckmaschine" für dB-Exzesse. Lobend muss ich zudem sagen dass tonal sowohl diese rote "Fee" sowie auch der von Mark modifizierte Lasmex mir deutlich besser gefallen als ein 600€! UVP Fertig-KH im unmodifizierten Zustand den ich zum gleichen Zeitpunkt zum testen hatte. Was mich aber auch sehr skeptisch bezüglich der Audio Branche macht, wie kann es sein dass Hobbyisten mit relativ nur wenig Aufwand, Geld und Zeit KH tonal besser (ohne riesige Oberbass/Untermitten-Buckel) abstimmen? Ehrlich gesagt weiß ich keine Antwort dazu, so seltsam klingend kann eigentlich auch keine Absicht sein.
Schöne Grüße
Theo