In den letzten Wochen habe ich einige Erkenntnisse gewonnen. Jede Messreihe nahm einige Stunden in Anspruch und wurde mehrfach wiederholt. Der Einfachheit halber liste ich die wichtigsten Punkte einfach mal auf:
1.) Wie erwartet erreicht der jeweils wärmste 10M90S MOSFET, gemessen direkt am Bauteil, sowohl bei 4,9mA (6CG7) als auch bei 6,0mA (ECC99), Temperaturen, die sehr weit vom Maximum entfernt liegen. Hier hat es sich also ausgezahlt, auf diese recht große Kühlfläche zu setzen und den wenigen Bauraum in einem STAX Amp dafür zu nutzen. Durch die kleinen Löcher im Deckel entweicht per Konvektion mehr warme Luft als man denken würde.
2.) STAX setzt bei dem neuesten SRM-700T auf 6SN7 Röhren, die bei ca. 7,3..7,7mA Anodenstrom (je Sektion) betrieben werden. Ich gehe von 7,5mA als Zielwert aus. Mit einer leichten Änderung des CCS-Moduls kann dieses diesen Strom auf allen 4 Kanälen liefern. Bei einem SRM-T1 (etc.) ist das Netzteil für diese Last jedoch zu schwach ausgelegt.
Die Rechnung ist einfach. "6CG7": 4,9mA * 4 = 19,6mA | "6SN7": 7,5mA * 4 = 30mA (also +53%!) | "ECC99": 6,0mA * 4 = 24mA (also +22%)
3.) Gelingt

es einem trotzdem, die 6SN7 mit gewinkelten Adaptern in einem T1 zu betreiben wird man mit einem zunächst sehr ansprechenden Sound belohnt. Sehr sauber, sehr fest, sehr stabil im Hochton und massiv im Bass. ABER: Es bleibt deutlich weniger Röhrencharakter übrig. Diese beiden Gründe, erstens die Auslegung des Netzteils und zweitens der relative Verlust des Röhrencharakters, bedeuten für mich, diesen Ansatz nicht weiter zu verfolgen.
4.) Die Kombination aus CCS (4 * 6,0mA) und 6SN7 Röhren ist meiner Meinung nach eine sehr gute Alternative zum CCS & ECC99 Umbau - wenn man mit der Optik leben kann

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Der Aufwand für den Umbau ist vergleichbar. Während bei Verwendung von ECC99 der Pinout der Sockel angepasst werden muss, müssen beim Einbau von 6SN7 (mit Adaptern) Leitungen im Innerenn des Verstärkers verlegt werden, um Berührungen mit den Röhren zu vermeiden.
