Nachtrag: ich habe das hier ziemlich flott runtergeschrieben, daher verzeiht die Rechtschreibfehler!
ich bin neu hier bei euch und meine Vorstellung, und auch der Grund, warum ich das Thema starte, findet ihr in meinem Vorstellungsthread.
Kurz: Dominik bat mich einmal kurz darzulegen wie man mit wenig bzw vertretbarem Aufwand gute Bilder seiner Gerätschaften erstellt.
Vertretbaren Aufwand definiere ich mal mit ca 100 - 200 Euro monetärem Aufwand bei vorhandenem Aufnahmegerät - was durchaus ein halbwegs modernes Smartphone sein kann.
Wir wollen hier nicht dokumentieren im fotografischen WortSinn oder technische Proben belegen, noch Katalogfotos erstellen - wobei wir letzterem evtl schon sehr nahe kommen!
Bevor ich die ersten "Hilfsmittel" vorstelle fangen wir ganz einfach an:
Fotografie steht und fällt mit Licht.
Für unser Vorhaben benötigen wir gleichmäßiges und am liebsten diffuses Licht.
Viel Licht ist klar, das kann zB die Sonne oder ein Baustrahler sein,
Aber diffuses Licht? Das ist nicht die Sonne oder der Baustrahler.
Warum?
Weil es sich dabei um Einzellichtquellen handelt, und diese sind idR nicht diffus.
Diffus bedeutet, dass das Licht möglichst "zerstreut und weich" auf unser Objekt trifft, und nicht aus einer einzelnen Lichtquelle.
Das erzeugt den sogenannten Schlagschatten. Den habt ihr schon tausendmal auf schlechten Portraits oder Ebay Produktfotos gesehen.
Bedeutet: Ein Objekt wird von einer Seite angestrahlt, ist an dieser Seite hell (evtl zu hell=überbelichtet) ausgeleuchtet und wirft zur anderen Seite einen harten, einen Schlagschatten. Richtig blöd wird es wenn das Objekt auf sich selbst einen oder mehrere Schatten wirft. Häufig bei Fotos von Kabeln der Fall,
Sieht doof aus.
Kann aber auch Stilmittel sein, aber weniger bei der Produktfotografie...
Wie erhalten wir nun unser diffuses Licht.
Eigentlich ganz einfach.
Bei Sonnenlicht suchen wir uns eine helle Stelle ohne direkten Lichteinfall.
Das kann zB die Ecke eines sonnendurchfluteten Raumes sein.
Denn in einer Ecke wird das Licht schön indirekt von mehreren Seiten reflektiert auf unser Objekt geworfen.
Oder noch besser, wir sorgen für mehrere Lichtquellen, diese können wir (später komme ich evtl noch vertiefend dazu) sppositionieren dass Schatten gezielt ausgelöscht werden.
PS: Jetzt wisst ihr auch was die Profis immer so treiben beim Filmen oder fotografieren, wenn sie Minuten oder Stundenlang mit den Scheinwerfer hantieren, sie erschaffen Stimmung durch das Spiel mit Licht und Schatten. PS ENDE.
Das können mehrere Lampen aus unterschiedlichen Richtung sein oder auch mehrere LED Stripes (dazu später auch noch mehr).
Zwei sind mindestens gefordert, je mehr je besser und einfacher zum ausleuchten.
Denn jede Lichtquelle löscht den Schatten einer anderen Lichtquelle aus!
Wenn diese zudem sehr kräftig sind kann man sich eines weiteren Tricks bedienen:
Reflektiertes Licht über eine Decke, Wand ggfs sogar von unten ist per se schon einmal diffuser als direktes, nur verliert man halt Lichtstärke durch die reflektier. Daher ist mehr Power gefragt, Baustrahler sind günstig und evtl sogar vorhanden - Versuch macht Klug.
Und wir wollen ja ein möglichst gleichmässig ausgeleuchtetes Objekt ohne Schattenwurf.
Aber Achtung bevor ihr jetzt wahllos Lampen mit unterschiedlichen Leuchtmitteln kombiniert sollte man Idealerweis gleiche Leuchtmittel einsetzen.
Das hat etwas mit der Farbtemperatur der unterschiedlichen Lampen zu tun. LED sind oft recht "kalt, blau = hohe Frabtemperatur" und Glühbirnen sehr "warm = niedriger Farbtemperatur".
Wollen wir später nachbearbeiten wird es bei unterschiedlichen Farbtemperaturen schwieriger.
Zudem sieht das Ergebnis dann auch unharmonisch aus.
Man kann aber ruhig eine kleine Taschenlampe einsetzen um ganz gezielt einen kleinen Schatten auszulöschen, das macht den Kohl nicht fett.
Erst recht nicht, wenn wir einen weissen Hintergrund wählen.
hehe - gute Überleitung...
Ein neutraler, und gleichmässiger Hintergrund macht sich immer gut:
- stellt das Produkt in den Vordergrund
- lässt sich später einfacher entfernen, falls überhaupt noch notwendig.
Wenn man schon keinen neutralen Hintergrund hat, dann wählt man einen möglichst gleichmässigen.
Später evtl noch etwas zu Acrylplatten - da freut sich der Juwelier immer wenn man ihm seine Produkte so schön funkelnd und von unten spiegelnd aufnimmt..
Und das führt mich zu meinem ersten und billigsten Hilfsmittel:
dem Lichtdiffusor aus dem PA Bereich, oder aus dem Fotoladen (wenn man das gleiche Dingen teurer kaufen möchte geht man dorthin :o ).
Das sind die "Folien"die vor die LED Scheinwerfer montiert werden damit ACHTUNG deren Licht diffuser wird.
Nennen sich immer unterschiedlich, einfach mal nachfragen.
Wir habe dafür gleich zwei Verwendungszwecke!
1) Wir machen damit unsere Lampen diffuser/weicher
2) Wir habe somit einen schönen, gleichmässigen Hintergrund zur Hand
3) Wir sparen uns die Kosten für einen Leuchtertisch
4) Wir freuen uns über den tollen Tip und sparen Geld
Oh doch vier - cool...
Praxisteil!
Da heute der Focal Utopia eintraf wollte ich flott ein Foto machen und es wurde schon dunkel draussen.
Gerade heute hatte ich auch keine Lust irgendwas aufzubauen -ich wollte hören . daher habe ich eine Rolle besagter Diffusorfolie genommen und auf einem Sessel ausgelegt.
Besser wird das Ergebnis mit einem Leuchttisch allemal, alleine da diese eine steifere "Folie" hat, die keine Falten wirft, aber für den Anfang reicht uns diese billige Folie vom PA Laden.
Wäre der Untergrund hart gewesen hätte es nicht die hässlichen Falten gegeben...
Bilder sagen mehr als tausend Worte - beachtet bitte, es war schon etwas dunkel und es wurde nur Sonnenlicht unter einem Dachfenster mit vorgezogenem Rollo verwendet
Ergebnis:

