REVIEW: AKG K812

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Hirnwindungslauscher
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REVIEW: AKG K812

Beitrag von Hirnwindungslauscher »

Hier kommt in den nächsten Tagen ein Review zum AKG K 812 rein.

Habe den Hörer heute leihweise erhalten und werde ihm nun mal auf den Zahn fühlen.
Bislang habe ich ihm nur ca. 5 Min gewidmet und das bisherige Urteil sieht folgendermaßen aus:

- Komfort ist für mich nicht wirklich gut. Sowohl Polster, wie auch Kopfband sitzen nicht gut
- Klang ist merkwürdig dumpf und spritzig zugleich - weder Fisch noch Fleisch
- Verarbeitung wirkt ganz ordentlich
- nach 30sek. war mir klar, dass der nicht an den HD800 oder T1 ankommt (welche ich leider nicht direkt vergleichen kann)

Ich gebe ihm aber noch eine Chance und werde hier die Tage noch mehr reinschreiben.

Frequenzgang (hier auch vergessen den EQ bei 7,2kHz abzuschalten - juckt aber nicht):
k812.jpg
k812.jpg (55.91 KiB) 11709 mal betrachtet
Impuls
k812iimp.jpg
k812iimp.jpg (41.82 KiB) 11709 mal betrachtet
Keine guten Werte, aber das war ja bekannt. Auch die Verzerrungen sehen obenrum nicht gut aus. Für mich definitiv kein Referenzhörer!
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Re: AKG K 812 Review

Beitrag von Firschi »

Beim ersten Lesen dachte ich grade "teilweise erhalten" entdeckt zu haben. Nochmal Glück gehabt (Hans :D ). Du, Dennis, könntest mal spaßeshalber etwas Glättung (1/48 oder 1/24) einschalten, damit dieser leicht verrauschte Verlauf etwas klarer wird.

Den K812 konnte ich noch nicht hören, ich war aber mal kurz davor ihn zu kaufen. Ein Glück lief mir zu dieser Zeit der HE-5LE über den Weg. Dein erstes Urteil liest sich sehr interessant, ich bin mal gespannt, welche Details du herausarbeiten wirst.
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Re: AKG K 812 Review

Beitrag von Robodoc »

Das ist Kabelklang :mrgreen:
Hirnwindungslauscher
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Re: AKG K 812 Review

Beitrag von Hirnwindungslauscher »

Naja ob mit oder ohne Glättung ist nun nur ein kleiner Unterschied. ;)
Klar sieht man durchaus die Netzeinstreuungen bei mir, aber dadurch, dass ich es auch ohne Glättung präsentiere, sieht man schnell, was nun Messfehler sind und was nicht. Könnte es auch glattbügeln und mit ca. 20dB = 1mm zeigen, aber das brauchen wir hier nicht. :lol:
Ein Glück lief mir zu dieser Zeit der HE-5LE über den Weg.
Der HE-5LE ist auch wesentlich besser. Das war einer der Hörer, die ich immer wieder mal vermisst habe. Fand aber den HD800 einen Ticken besser.

Mein Liebling unter den 1000,- Euro Hörern ist immer noch der Beyerdynamic T1. Da passte auch nahezu alles.

Edit:

Gerade wieder auf dem Kopf gehabt und es ist fast sofort da -> dieses mulmig dunkle "unechte". Vielleicht liegt es ja nicht am Kabelklang, sondern an dem unsäglich unaudiophilen Samsung S3, an dem ich ihn noch betreibe. Die Röhre kommt nachher nochmal dran.

Der Sony MA-900 ist aber super!
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Re: AKG K 812 Review

Beitrag von Hirnwindungslauscher »

Sorry, ich weiss nicht, was ich zum K812 schreiben soll.

Ich finde wirklich nichts an diesem Hörer gut! Der klingt genauso schief, wie einige Grados, die ich gehört habe. Der Unterschied -> einen Grado hätte ich sehr gerne hier! Den K812 würde ich mir niemals kaufen.
Kaum Musik gefunden, wo nichts stört. Nicht mal der hochgelobte Bass ist gut. Sorry, da habe ich ganz andere Hörer gehört, die guten Bass machen -> Stax, Hifiman oder ein gut gemoddeter HD650.

Ich mag KH, deren Klang einen gewissen Charme hat. Der K812 hat keinen Charme, er ist eine Fehlkonstruktion. Sieht in meinen Augen wie ein misslungener Versuch aus, dem Sennheiser HD800 nachzueifern. Den HD800 fand ich hervorragend. Ebenso den Beyerdynamic T1. Sogar noch lieber gemocht, als den HD800, obwohl er ähnliche Macken in technischer Hinsicht hat. Nur klingt der T1 gut dabei!

K812? Ist nichts für mich. Neutral ist der übrigens auch nicht (egal in welcher Lautstärke er gehört wird). Studiohörer? Nein.

Er nervt mich bei geringer Lautstärke. Bei etwas zu hoher, beginnt er zu plärren, schreien und tut weh im Ohr. Nie klingt er richtig.
Sorry an alle K812-Fans. Selbst die Oldies K401, 500, 501 klingen ALLE besser und definitiv auch "richtiger" im Neutralitätssinne.
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Re: REVIEW: AKG K812

Beitrag von Firschi »

Den K812 habe ich jetzt seit fast einer Stunde im Betrieb. Die Polster musste ich erstmal richtig montieren, die waren an beiden Seiten lose und haben nicht gut abgedichtet.

Kurzfassung: Auch für mich ist er kein Referenzhörer und auch kein Studiohörer.

Aber ich mag ihn trotzdem gerne. Die robuste, technisch anmutende Bauweise trifft meinen Geschmack ziemlich gut. Das für einen Dynamiker relativ hohe Gewicht trägt das Kopfband locker. Die Polster fühlen sich beim Aufsetzen des Hörers komisch an, schmiegen sich aber gut um meine Ohren. Ich liebe die große Ohrenfreiheit, die ist noch besser als beim HD800 :) Das Kabel ist wie bei AKG typisch dünn, aber gummiert und sehr flexibel, was insgesamt wirklich okay ist. Was sich die Konstrukteuere beim Einsatz dieses unsäglichen LEMO Steckers gedacht haben, kann ich nicht nachvollziehen. Als ob diese Buchse-Stecker-Kombination Drittanbieter vom Anbieten kompatibler Kabel abhält :lol: Echt nervig sowas...

Ausgerechnet in meinem Stamm-Genre Rock überzeugt er nicht. Ich war mir sicher, dass er dort brillieren würde, das ist aber leider nicht der Fall. Verzerrt * verzerrt ist offenbar =/= spaßig. Das neue Album von KoRn habe ich mit dem HD650 und dem K702 schon zig mal gehört, das klingt auf beiden besser als auf dem K812. Ob das sich mit den Messwerten deckt, kann ich nicht einschätzen. Der Hörer mag sich nicht gut messen, gefällt mir aber bei Live-Konzerten im Bereich Klassik sehr gut, was mich selbst erstaunt. Das Bass-Niveau und der Hochton erzeugen bei moderaten Lautstärken eine, wie ich finde, gute Kombination. Die Bässe sind nicht so knochentrocken, wie man es von einem Hörer dieser Preisklasse erwarten würde. Er erzeugt für mein Dafürhalten eine tolle Bühne, die akustisch, wie in einem echten Konzertsaal, Ecken und Kanten hat. Der Hochtonbereich erzeugt den Eindruck einer hohen Auflösung, was ich eigentlich gerne mag. Bislang haben vor allem heller abgestimmte Hörer zu meinem Beuteschema gehört. Bei höheren Lautstärken nervt der Hochton dann doch ziemlich, Becken schneiden einem ziemlich in die Horchlappen. Für Live-Aufnahmen mit Streichern eignet er sich super, finde ich.

Zum aufgerufenen (Neu-) Preis würde ich ihn nicht kaufen. Was ich dafür ausgeben würde, kann ich gerade nicht sagen. Scheinbar habe ich den Hörer aber schnell adaptiert, er gefällt mir besser als ich es eingangs für möglich hielt. Danke für die Möglichkeit, ihn testen zu können, Hans :)
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Re: REVIEW: AKG K812

Beitrag von Hirnwindungslauscher »

Klingt besser als mein Urteil.

Witzigerweise fand ich gerade Klassik mit Streichern unhörbar über ihn. :D
Kam ehrlich gesagt mit allen AKGs die ich hier hatte, besser klar, als mit dem 812.

Müsstest dir mal den K401 dagegen anhören. Sowas gutes hat AKG nie mehr zustande bekommen. Der hat sogar mit den alten Polstern Tiefbass, nervt nicht, klingt transparent und macht richtig Spaß. Quasi ein linearer K701. Der K500 ist dagegen ein heller Geselle - aber das auch erfrischend unnervig. Beim 812 fand ich den Gesamteindruck "dunkel + nervig".

Die Abstimmung vom 812 finde ich quasi wie eine schlechte Variante vom ersten T1. Der nervte auch nicht so sehr, klang aber auch etwas verfärbt.
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Re: REVIEW: AKG K812

Beitrag von Firschi »

Hirnwindungslauscher hat geschrieben:Witzigerweise fand ich gerade Klassik mit Streichern unhörbar über ihn. :D
Pauschal würde ich nicht sagen, er eignet sich dafür. Für Live-Aufnahmen eben jener Stilrichtung aber schon, wie ich für mich festgestellt habe. Live ist einfach immer anders als Studio.
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Re: REVIEW: AKG K812

Beitrag von Robodoc »

Ich habe ja jetzt schon eine ganze Weile nicht mehr mit dem K812 gehört. Schon lange vor der Messe lag er in der Ecke, weil mein Fokus einfach auf dem Projekt war und zu hören keine Zeit. Dann kam der Fostex und dann ging der 812 auf Reisen.

Ich sehe das aber ähnlich wie du Dominik. Man braucht eine Weile, um sich an die leicht verfärbte Klangwelt anzupassen. Dann aber rastet der bei mir ein. Und gefällt mir RICHTIG gut, und das ist bei mir fast unabhängig vom Genre. Die Bühne ist wirklich gut und ich staune, wie die etwa krumme Frequenzkennlinie trtodem funktioniert. Alles wirkt direkt, live, räumlich.

Ich sagte ja schon, das ist mein zweiter K812. Der erste war so schnell weg dass ich mich kaum noch erinnere. In dem Hype der ersten Wochen ging das ohne Verlust. Ich war enttäuscht und doch so angefixt, dass der zweite eine Chance bekam. Mit mehr Zeit und weniger Erwartungshaltung und relaxterer Einstellung hat der mich dann überzeugt. Und ich muss sagen, preislich war dieser auch attraktiv.
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Re: REVIEW: AKG K812

Beitrag von Firschi »

Und hier meine Messungen mit frisch justierten Polstern, einmal ohne Glättung, einmal mit 1/12 Glättung:
20161104_K812_01.jpg
20161104_K812_01.jpg (45.64 KiB) 11645 mal betrachtet
20161104_K812_02.jpg
20161104_K812_02.jpg (44.15 KiB) 11645 mal betrachtet
Meine Meinung zum K812 bleibt bestehen. Er ist im ersten Moment des Aufsetzens irgendwie schief, klickt aber schnell.
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Re: REVIEW: AKG K812

Beitrag von Hirnwindungslauscher »

Schöne Konstanz unserer Messungen. ;)

Bei mir hat der Hörer nie "klick" gemacht. Immerhin erspare ich mir damit einen Kaufwunsch. :lol:
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Re: REVIEW: AKG K812

Beitrag von Firschi »

Einen echten Kaufwunsch habe ich glücklicherweise auch nicht :)
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Re: REVIEW: AKG K812

Beitrag von Robodoc »

Lange hat der K812 bei mir ein Schattendasein gefristet. Bis heute.

Heute habe ich mit dem RME ADI-2 Pro eine Entzerrung nach den obigen Messungen gemacht und den Bass im Tiefbassbereich etwas angehoben. Das Ergebnis ist für meinen Geschmack sehr überzeugend. Aus einem Hörer, der - wie man nicht nur in diesem Thread liest - stark polarisiert, macht die Frequenzgangkorrektur ein ganz wunderbares Hifigerät.

Die Idee kam mir, als ich den HD800 mit V-Resonanzentzerrung an Jan Meiers SOUL in Berlin hörte. Irgendwie dachte ich mir, Mensch, so ne Entzerrung der Resonanz könnte doch auch beim K812 funktionieren. Ich wollte das danach immer mal mit PC ausprobieren. Da ich aber kein PC-Hörer bin, ist daraus bis heute nichts geworden. Jetzt mit dem neuen RME Verstärker war das einer meiner ersten Versuche.

Funktioniert!
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Re: REVIEW: AKG K812

Beitrag von hadisch »

Hast du da jetzt nur den Tiefbass angehoben um ein paar dB oder noch was anderes?
Kannst du die Veränderung beim Adi speichern?
Wenn ja wie viele Abspeicherungen sind möglich mehr als für 3 KH?
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Re: REVIEW: AKG K812

Beitrag von Robodoc »

hadisch hat geschrieben:Hast du da jetzt nur den Tiefbass angehoben um ein paar dB oder noch was anderes?
Nein, eine vollständige Entzerrung. Pi mal Daumen aus den Messlinien. Plus den Bass. Ein Foto des Displays mit der Entzerrungskennlinie habe ich vorhin hier gepostet: http://forum.prof-x.de/viewtopic.php?f= ... 6950#p6942
hadisch hat geschrieben: Kannst du die Veränderung beim Adi speichern?
Wenn ja wie viele Abspeicherungen sind möglich mehr als für 3 KH?
Ja, Speichern geht.
Auch mehr als 3. Ich glaube 20. Das weiß ich aber aus dem Stand nicht sicher.
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