Was macht für dich persönlich den größten Reiz am SOUL aus?
Es ist die Summe der Eigenschaften kombiniert mit der hohen technischen Qualität.
Als ich damals zum ersten Mal von Jan´s Plänen gehört habe, war ich gerade auf der Suche nach einem USB-DAC.
Der ADI-2 war gerade vorgestellt und schien genau das, was ich mir immer gewünscht hatte:
FIR-Filter, Top-DAC und KHV in einem Gerät. Und das zu einem eher RME-untypischen Preis-/Leistungsverhältnis.
Beim ADi liegt aber der Schwerpunkt eindeutig in der Aufbereitung des digitalen Signals. Der KHV ist eher ein Bonus.
Ich bezeichne ihn gern als DSP/DAC mit Kopfhörerausgang.
Jan Meier geht mMn einen anderen Weg. Hier steht die analoge Seite im Vordergrund. Für mich ist der Soul ein weltklasse KHV mit USB-Anschluss.
Den DSP sehe ich hier als Bonus, wenn auch natürlich als einen sehr nützlichen.
Naja - und dann gibt es da noch die vielen Detaillösungen wie z.B. die Lautstärkeregelung. Ich habe länger danach gegooglet, aber kein Gerät gefunden, bei dem sich jemand getraut hat, den Gain direkt über das Feedback der OPAmps zu regeln.
Jan sieht hier scheinbar noch einmal Vorteile gegenüber den mittlerweile recht verbreiteten relaisgesteuerten Widerständen.
Vielleicht hat es aber auch mit dem durchgängig symmetrischen Aufbau zu tun. Mir fehlt hier das Hintergrundwissen.
Dann die frequenzabhänigige Rückkopplung. Die Klangunterschiede sauber aufgebauter Transistorverstärker sind sicher äußerst subtil,
aber mit der ff-Technik gibt es eine Differenzierung die durchaus einen nachvollziehbaren Mehrwert bringen kann.
Das erste, was mir aufgefallen ist, als ich den Soul gehört habe, waren die seidigen Höhen.
Jan hat das auch einmal beschrieben. Man hat im ersten Moment das Gefühl, die oberen Oktaven sind etwas zurückgenommen.
Erst bei intensiverem Hören stellt man fest, dass alles voll da und irgendwie nur über einen breiteren Bereich verteilt erscheint - fast wie dekomprimiert.
Einen ähnlichen Eindruck habe ich, wenn ich das gleiche Stück in MP3 und HD vergleiche. Hier wird es im Bassbereich am deutlichsten.
Im ersten Moment hat man das Gefühl, der Bass hat bei HD weniger Punch. Dann wird aber klar, dass durch die feinere Auflösung
viel mehr Töne zu hören sind, dafür gefühlt jeder einzelne einen Hauch leiser.
Ein weiteres interessantes Merkmal sind die Ausgänge mit unterschiedlicher Impedanz. Wer macht denn sowas?
Es gibt dazu einen lesenswerten Bericht von Jan Meier bei Innerfidelity. Ich brauche das im Moment zwar nicht, es zeigt doch
mit welcher Akribie hier an die Sache herangegangen wurde.
Nach diesem ganzen Geschwurbel klingt jetzt sicher durch, dass mich das Teil in den letzten Monaten ganz schön beschäftigt hat.
Als Maschbauer ist mir das meiste davon auch weiterhin völlig suspekt und im Grunde kann ich auch nur wiedergeben was ich
irgendwo gelesen oder gehört habe. Was in der Kiste drinsteckt spielt für mich dann am Ende doch nur eine untergeordnete Rolle.
Wenn es denn Musik so wiedergeben kann, dass einem Entpelle wächst.
Wie gesagt, auf Fotos wirkt er vielleicht etwas verspielt:
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