Also... das Anschlagen der Treiber lässt sich recht einfach nachstellen und das auch schon bei moderater Lautstärke. Mir ist das allerdings mit jedem offenen Clear gelungen nachzustellen. Der Elegia ist da vermutlich aufgrund der Dämpfung im geschlossenen Gehäuse nicht betroffen.
Selbst der Focal Clear Pro ist an diese Grenze zu bringen...
Mit einer Messreihe kann ich indes nicht aufwarten, jedoch näher beschreiben, wie mir das aufgefallen ist.
Ich muss allerdings gestehen, dass mir das nicht sofort aufgefallen ist, da es etwas "Manipulation" bedurfte, die allerdings eher unbeabsichtigt war.
Damals habe ich mit dem Elex meine Miniklangwunder-Playlist auf Spotify querbeet gehört während ich Kopfhörerverstärker von ifi Audio getestet habe. Nun haben diese Geräte einen X-Bass, der grundsätzlich besser gedacht ist, als die vielen Oberbass-Betoner.
Ich zitiere hier nun aus meinem Artikel zum xDSD, der hier zu finden ist:
https://www.miniklangwunder.de/artikel/ ... henformat/
Zitat:
"Wie sich diese Änderungen messtechnisch darstellen, das ist weiter unten zu sehen. Die Funktionen der Klangänderung xBASS lässt sich sehr schön darstellen. Im Normalfall benutze ich die üblichen Extra-Bass-Funktionen nicht, da sie sehr oft den Oberbass deutlich zuviel mit aufblähen und manchmal bis 1kHz hoch einfärben. Beim xDSD gefällt mir der xBass+ jedoch außerordentlich gut, auch wenn er fest eingestellt ist. Der Low-Shelf beginnt unter 10Hz und endet bei etwa 150Hz und somit wird tatsächlich nur der untere Bassbereich angehoben. Mit dem Elex lässt sich sehr schön hören und auch messtechnisch zeigen, dass die Anhebung linear bis zu mindestens 10Hz hinab ansteigt und somit der Tiefbass anstelle des Oberbass angehoben wird. Das ist auch zu hören."
- ifi-xDSD-normal-vs-xBass-Elex.jpg (149.29 KiB) 4480 mal betrachtet
"So sind beispielsweise Genres wie Klassik, Klassik Rock, Heavy Metall usw. weitestgehend unbeeinflusst vom xBass+, sie klingen nicht künstlich, da der Bass dort selten abgrundtief in den Keller geht. Dennoch sorgt die xBass+ Funktion besonder im Jazz, Funk, Blues für eine satte Fülle und bei Electronic, Minimal usw. geht dann ordentlich die Post ab. Mit dem Elex wird das dann richtig “körperlich”.
Aber Achtung! Mir ist es passiert, dass dann auch bei zu hoher Lautstärke die Treiber des Elex an ihre Grenzen kommen und mechanisch anschlagen, was dann zu deutlich hörbaren Verzerrungen und Knacken führt. Achtet man da nicht drauf und wird es zu laut, kann das die Treiber nachhaltig schädigen!
Mit dem AEON Flow Open und dem Sennheiser HD58X kann ich das nicht provozieren, was aber auch daran liegt, dass diese den Bereich bis 10Hz nicht auf einem so hohen Niveau wie der Focal Elex wiedergeben können. Da wirkt sich die Erhöhung des xDSD bei diesen absolut ultra niedrigen Frequenzen kaum aus."
Hier zeigt sich eher, wie hervorragend der Treiber arbeitet und selbst in Bereichen unterhalb des Hörbaren arbeitet. Andere Kopfhörer sind da quasi immun, die bilden diese Frequenzen einfach gar nicht mehr ab.
Als Lied eignet sich für den Test zu Hause z.B. "Mary Magdalene" von Meshell Ndegeocello. Da geht es bereits in der ersten Sekunde mit dem ersten Basskick in Richtung Anschlag. Ich bin der Meinung, das zwingt den Clear sogar ohne zusätzlicher Bassanhebung bei entsprechender Lautstärke in die Knie. Mit diesem x-Bass von ifi Audio passiert das schon bei knapp unter "Zimmerlautstärke". Übel.
Vielleicht ein wenig off-topic... passt aber trotzdem irgendwie
Ich kann Amir mit der Aussage, der Clear ist "komisch" gesounded nicht nachvollziehen. Genauso wie der Crinacle das macht, bin ich bei solchen Rankings und Suchen nach dem heiligen Gral immer sehr skeptisch. Fakt ist, dass sich Menschen in vergleichsweise wenige Gruppen - womöglich mit einer Verteilung nach Gauß - einordnen lassen und somit 80% in etwa ähnlich in ihrer auditiven Wahrnehmung sind.
Hinzu kommt noch eine Entwicklung einhergehend mit der weltumspannenden Informationsmöglichkeit durch das WWW, wo Einzelmeinungen auch gern zu allgemeingültigen Fakten hochstilisiert werden. Nicht umsonst gelte sogar ich mit meinem vergleichsweise kleinen Blog in einer Nische schon als "meinungsbildend" auch wenn ich nur beschreibe, wie ich etwas empfinde. Sobald man auf diese Art und Weise in die Öffentlichkeit geht, muss man sich dessen bewusst sein. Logisch ist, wer sein Geld mit dem Internet auf diese Weise verdient muss sich auch positionieren und polarisieren.
Sehr gute Produkte nieder zu machen, nur weil sie einem nicht gefallen oder für den eigenen Anwendungsfall einfach nicht geeignet sind, halte ich mindestens für verwerflich. Es zeigt sich natürlich unmittelbar in Foren wie diesem, dass sich oft Überzeugungen aufgrund Meinungen anderer entwickeln. Etwas kritisch hinterfragen wäre das bessere Vorgehen.
Wenn jemand von sich weiß, dass er zu den 5% gehört, die immer laut hören (müssen), dann gibt es andere Alternativen. Zu Pauschalisieren und zu sagen, dass ein renommierter Hersteller mit seinem Produkt nicht gut gearbeitet habe, ist mindestens so verwerflich wie seinen eigenen Geschmack als absolute Referenz als die eine Wahrheit zu propagieren. Unabhängig ob Newcomer oder auf dem Markt bereits gefestigt, schaue ich mir immer an, ob die Arbeit aus technischer Sicht gut ist und ob Versprechungen eingehalten werden. Dabei ist es notwendig, eigene Erwartungen zunächst aus dem Spiel zu nehmen. Steht am Ende die Frage, ob ich mir selbst das Produkt kaufen würde, dann zählt natürlich schon, ob meine Erwartungen erfüllt werden oder nicht.
Aber selbst dann gibt es eigentlich nur drei Gruppen, in die ich für mich einteile.
1. mag ich und würde ich mir kaufen
2. gefällt mir mit Einschränkungen, also kein Kauf
3. gefällt mit nicht, kein Kauf
Und auch für 2. & 3. gibt es andere Menschen, die das sicherlich ganz anders sehen.
Bedankt!