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Warum höhere Abtastraten Sinn machen

Verfasst: Do 26. Mai 2022, 07:54
von kds315
Nun 20kHz Frequenz braucht lt Nyquist nur 40kHz Abtastrate das wissen wir ja alle, nicht?

ABER die ZEITLICHE Auflösung und damit die Fähigkeit im Hörraum Positionen lokalisieren zu können, kann unser Ohr herunter bis zu 5 Mikrosekunden (das gilt sogar für ältere Menschen mit Hörverlusten!!)

D.h. Um das annähernd erreichen zu können machen Abtastraten von 192kHz Sinn, Master Tapes werden sogar mit 384kHz archiviert.

Siehe hier dazu:
http://sdg-master.com/lesestoff/aes97ny.pdf

Re: Warum höhere Abtastraten Sinn machen

Verfasst: Do 26. Mai 2022, 09:19
von Benn94
Ich habe irgendwie auch das Gefühl, wenn ich bei Qobuz Hires Dateien höre, das die besser klingen. Ich konnte jedenfalls den Klang von Spotify und Qobuz vergleichen. Qobuz klingt irgendwie viel klarer und räumlicher. Aber was auch sehr wichtig ist, wie gut ein Song abgemischt ist.

Als ich damals noch beim Dienst TIDAL war, klangen da auch mal Flac Lieder besser als Hires . Und auch beim gleichen Song. Jetzt bei Qobuz ist es genau anderes herum.

Re: Warum höhere Abtastraten Sinn machen

Verfasst: Do 26. Mai 2022, 09:59
von swiss
Ich glaubte auch, höhere Abtastraten würden einen in jedem Fall hörbaren Unterscheid machen. Dazu finden sich in qobuz diverse gängige Beispiele wie Keith Jarrett "The Köln Concert", in 44 kHz 16 Bit bzw. 96 KHz 24 Bit, Norah Jones "Come Away with me" in 44 KHz 16 Bit, 96 Khz 24 Bit und sogar 192 Khz 24 Bit. Wenn ich ehrlich bin, würde ich die im Blindtest nicht mit Sicherheit erkennen können. Bin ja schon zufrieden wenn ich hier https://www.npr.org/sections/therecord/ ... 3551018010 immer richtig liege. Im Vergleich zu allen anderen Elementen der Wiedergabekette, beginnend beim DAC selber bis zum Kopfhörer bzw. Lautsprecher wird m.E. die Abtastrate überschätzt.

Re: Warum höhere Abtastraten Sinn machen

Verfasst: Do 26. Mai 2022, 10:52
von kds315
Nun, die Abtastrate in Bezug zur Frequenzwiedergabe ist es nicht, die zeitliche Auflösung ist wohl deutlich kritischer und das kann man wirklich hören (meine ich) - auch bei dem Test den du gelinkt hat Hans!

Re: Warum höhere Abtastraten Sinn machen

Verfasst: Do 26. Mai 2022, 16:06
von j!more
Spielte die zeitliche Auflösung eine Rolle, es wäre die eines Statisten, noch nicht einmal eine Nebenrolle. Selbst der dcs-Mann berichtete ja von der Dominanz des Amplitudengangs.

Bis auf den Raum ist heute für kleines Geld Equipment zu haben, das in jedem sinnvollen Kontext eine hervorragende Wiedergabe erlaubt.

Die Position der Lautsprecher im Raum und dessen Eigenschaften führen zu unmittelbar wahrnehm- und nachvollziehbaren Veränderungen des Klangbilds. Das gilt prinzipiell auch für Kopfhörer (Sitz, Seal, Ohrmuschel...).

Und dann natürlich die Frage des Materials: So gut wie nichts ist durchgängig >96kHz aufgenommen, weil das mangels real existierender Quellen keinen Sinn macht. Viele hires-Produktionen stammen von analogen Master- oder Archivändern, die noch einmal ganz anderen Beschränkungen unterliegen.

Und natürlich gibt's da zahllose Perlen, aber die werden nicht größer und reiner durch eine höhere Samplerate. Vielmehr beobachte ich immer wieder, dass ein remaster den ersten CD-Versionen das Wasser nicht reichen kann.

Last not least: Jeder moderne DAC resampelt, und zwar in bester Qualität. Um die in dem DCS-Papier beschriebenen Klippen zu umschiffen. Es ja 25 Jahre vergangen seitdem.

Höre ich Unterschiede? Ja, wenn ich die Position meiner Lautsprecher um zehn Zentimeter verändere. Nein beim resampeln im meiner Kette via Roon oder jriver. Meine Kette gäbe das gar nicht her, weil die Genelecs intern nur mit 96khz arbeiten. Via Kopfhörer höre ich auch keinen reproduzier- und benennbaren Unterschied.

Und natürlich höre ich deutliche Unterschiede bei unterschiedlichen Bearbeitungen eines "Masters", dramatische gar bei unterschiedlichen Stücken via Roon Radio.