Ein paar Feststellungen zum Aufbau und zur Haptik des Utopia, nach einem langen Osterwochenende mit viel utopischer Musik.
Der Hörer ist sehr schwer mit knapp 480 Gramm, der Clear ist übrigens merklich leichter, er wiegt "nur" 440 Gramm. Punkt für den Clear. Trotzdem trägt sich der Utopia wirklich gut und er ist auch langzeittauglich. Ich habe einen großen Kopf und muss die Einstellung maximal ausziehen. Der Anpressdruck ist trotzdem ideal. Das ist offensichtlich dem Carbonmaterial geschuldet, die Nachgiebigkeit ist extrem gut, die Dicke des Materials ideal gewählt. Das ist beim Clear, wo diese Formteile aus Blech sind, nicht auf diesem Niveau. Der Clear wirkt daher steifer und hat einen höheren Anpressdruck, das ist ja bereits Thiuda auf der Audiovista aufgefallen. Mir nicht, Asche auf mein Haupt

... ich hatte dort wohl eher auf die klanglichen Aspekte geachtet und weniger auf haptische Eindrücke. Allerdings bekommt man das beim Clear locker hin, man muss allerdings etwas anpassende Umformung betreiben um die ideale Haptik zu erhalten, die der Utopia durch das andere Material von Haus aus mitbringt. Klarer Punkt, der an den Utopia geht.
Also, trotz des Gewichts ein gut zu tragender Hörer. Durchaus auch für länger. Trotzdem trägt sich mein angepasster Clear dann am Ende des Tages genau so gut und dann merkt man doch die 40 Gramm Unterschied. Nichts schlimmes, aber man merkts eben. Auf Dauer trägt sich der Clear etwas angenehmer. Den Punkt für den Clear gab es ja schon oben.
Die Polster sind hier wie da genial. Weich, Memoryfoam, offen, geht kaum besser. Der Utopia mit schwarzem Leder, der Clear mit grauem Alcantara (oder Velours?). Was ist besser? Kann ich nicht sagen. Es fühlt sich auf Grund des verschiedenen Materials unterschiedlich an, logisch. Aber hey, ich kann da keinen Punkt vergeben. Beides ist geil. Vielleicht echt eine gute Idee, sich jeweils die Schwesterpolster für den anderen Hörer zu besorgen. Klanglich tun die sich nicht viel, fast nichts. Grad mal kurz getestet, sind ja schnell gewechselt. Ich werde das später noch mal genauer analysieren, aber es ist nicht so ein Effekt wie beispielsweise beim Audioquest Nighthawk, wo der Tausch der Polster den Klang wirklich maßgeblich ändert. Eher ein haptischer Unterschied. Ich habe keinen Favoriten.
Bis dahin haben wir ein ausgewogenes Kopf an Kopf Rennen zwischen den beiden Hörern. Beim Zubehör allerdings zeigt der Clear dem Utopia deutlich die Rücklichter. Unglaublich eigentlich, in Anbetracht der preislichen Positionierung der beiden Produkte. Kommen wir zum Utopia Kabel. Wozu in aller Welt braucht es diese Lemo-Buchsen am Hörer, die die Kabelauswahl auch im Aftermarket deutlich einschränken? Der Clear hat 3,5er Klinken, nix originelles, aber funktioniert einwandfrei und eröffnet ein riesiges Portfolio erschwinglicher Kabel im Aftermarket, das dem Utopia verschlossen bleibt. Punkt für den Clear.
Und dann zum Kabel: Das was beim Utopia dabei ist, ist
Dickes schweres langes störrisches schwarzes Gummikabel (Typ Gardena Wasserschlauch) mit den besagten Lemo Dingern am Hörerende und einer großen Klinke am Verstärkerende. Der Clear kommt dagegen mit drei Kabeln. Die sind auch nicht ideal, da habe ich ja in dem anderen Thread schon was zu gesagt. Etwas störrisch ebenso. Aber Klassen besser als das Utopia Ding, das übrigens hin und wieder ordentlich an dem Hörer zieht und die 480 Gramm auf der Birne somit immer wieder ins Bewusstsein rücken lässt. Dazu lassen die drei Kabel vom Clear eben auch verschiedene Quellen zu: kleine Klinke, große Klinke und XLR für symmetrischen Betrieb. Deutlicher Punkt für den Clear, eigentlich wären es drei, aber so wichtig ist die Kabelsache ja nun auch nicht. Kann man was dran tun, aber komisch dass man was dran tun muss, bei einem Hörer, dessen kleineres Schwesterchen das alles mitbringt.
Das mit dem Etui lasse ich jetzt, hat für mich nicht wirklich Relevanz. Nur erwähnen will ich das schon auch. Wieder so eine Sache, wo man sich fragt als Utopia Käufer, warum krieg ich das nicht.