Streaming Bezahlung von Künstlern

Streamen bis zum Abwinken
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oldie22
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Streaming Bezahlung von Künstlern

Beitrag von oldie22 »

Hab mal diesen relativ aktuellen Artikel gefunden: https://www.headphonesty.com/2021/11/ho ... er-stream/

Die Zahlen sind aber zum großen Teil Hörensagen oder aus spärlichen Aussagen extrapoliert.
Allerdings scheint Qobuz und Tidal relativ weit vorne zu sein, während Spotify mal wieder abkackt. :fpalm:
Habe ich im Radio gehört, das bei manchen Bezahlmodellen zum Beispiel bei Spotify :fpalm: auch noch die Zahl der Abrufe in die Bezahlung einfließt, kann man sich ja denken wer davon profitiert.
Naja wenn mir eine CD wirklich gefällt, kauf ich mir sie dann nach wie vor ja doch, insofern... ;)
RunWithOne
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Re: Streaming Bezahlung von Künstlern

Beitrag von RunWithOne »

oldie22 hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 20:00 Naja wenn mir eine CD wirklich gefällt, kauf ich mir sie dann nach wie vor ja doch, insofern... ;)
Neulich hatte es mich aus anderen Gründen in den MMmverschlagen. Das CD Angebot ist aber drastisch zusammengetrichen worden.
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senifan
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Re: Streaming Bezahlung von Künstlern

Beitrag von senifan »

Wäre interessant zu wissen was beim CD Kauf bei den Künstlern hängen bleibt.
Hier im Saturn gibt es fast mehr Vinyl als CD.
Ich kaufe gelegentlich was bei Bandcamp, CDs kaufe ich nicht mehr weil die nur rumstehen und Vinyl habe ich nicht.
RunWithOne
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Re: Streaming Bezahlung von Künstlern

Beitrag von RunWithOne »

Ich meine vor Jahrzehnten mal etwas von 2 DM pro CD gelesen zu haben. Eine CD sollte damals zum 16DM gekostet haben. Aber immerhin gab es etwas pro Silberling. Wenn man heute ganz unten gelistet ist, dürfte das Verhältnis deutlich schlechter sein.
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oldie22
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Re: Streaming Bezahlung von Künstlern

Beitrag von oldie22 »

Ich weiß leider nur im Buchbereich, vor 10 Jahren sollte man für eine Erstveröffentlichung 10% bekommen mindestens.
Denke das war im Musikbereich ähnlich. Das wären dann 1,60 in dem Beispiel.
Allerdings ist durch das Internet alles sehr viel dynamischer geworden. Für die Streamingdienste ist ja die Vervielfältigung nicht mehr das Problem, sondern das der Rechteinhaber ihnen gewogen bleibt. Deswegen geht ja bei den meisten, siehe Artikel, ein erkläglicher Teil an den Rechteinhaber. Wieviel der Künstler von Streaming profitiert hängt also auch davon ab, ob er die Rechte hält oder zumindest einen Teil. Dazu würde auch passen das große Labels große Summen in die Hand genommen haben um Rechte zu erwerben und ihren Katalog zu erweitern. Das würde auch ihre Verhandlungsposition gegenüber Streamingdiensten deutlich verbessern. Das ist allerdings spekulativ.
Was ich noch gelesen habe allerdings ist das Konzerte immer wichtiger für Künstler als Einnahmequelle werden. Das merkt man ja auch an den Ticketpreisen. Die Regel von vor 30 Jahren, das man auf Tour geht um eine Platte zu bewerben und weniger um Geld zu verdienen gilt also nicht mehr. Hier wäre auch ein Beispiel, die deutsche Künstlerin mit dem meisten Umsatz vor 2-3 Jahren war Helene Fischer mit ihrer großen Deutschland/Österreich/Schweiz Tour ;).

Ps: 10% beinhaltete damals keine Produktionskosten/Werbung, usw., die lagen dann beim Verlag/Label. Ich denke also, wenn man bei einem seriösen Verlag/Label ist, hat man auch heute nach wie vor keine so schlechten Karten. Anders sieht es aus wenn man selbständig veröffentlicht bei Spotify und YouTube. Auch bei deutlich gesunkenen Produktionskosten heute, geht man damit mit seiner Arbeit erst einmal in Vorleistung ohne sichere Einnahmen. Diese Praxis wird Branchenintern aber schon stark kritisiert, siehe Artikel. Leider finden sich allerdings natürlich aber auch immer genug Leute die da mitmachen. Wenn man so was macht, sollte man sich aber zumindest dessen bewußt sein und auch das man möglicherweise nicht die nächste Lana del Rey oder Billie Eilish ist. ;)

PPs: Zu Vinyl im Saturn, Schallplatten sind inzwischen deutlich teurer als CDs wahrscheinlich sind da die Gewinnmargen höher als bei CDs bei gleichem Umsatz unter anderem, außerdem richtet sich das Angebot wahrscheinlich inzwischen mehr an den Musikliebhaber als an den Massenmarkt. :coffee:
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Re: Streaming Bezahlung von Künstlern

Beitrag von oldie22 »

Das mit dem Saturn könnte auch ganz Profan, hab gelesen Platten sind bei jungen Leuten auch wieder hip.

Nur mal so zum Fachsimpeln, so überschlagen, also mit den Zahlen von dem Artikel und wenn man von 15€ pro CD ausgeht müsste man bei 10% ca. das ganze Album +/- 50 mal komplett anhören für den gleichen Payout. Dann Apple etwas mehr, bei Spotify das dreifache, Amazon liegt irgendwo dazwischen.

Anmerkung: Geht man allerdings davon aus, das nur 50% des Payout beim Künstler ankommt und der Rest beim Rechteinhaber/Label wäre es dann eben das doppelte.
senifan
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Re: Streaming Bezahlung von Künstlern

Beitrag von senifan »

Hatte neulich einen Otto Katalog von 1973 in der Hand und in der Hifi-Sektion gab es aktuelle Musikkassetten für 19,50 DM.
Die klassischen Tisch Kassettenrekorder mit Radio haben so 200-300 DM gekostet und ein paar Schuhe so um die 30 DM.
Damals war es noch richtig teuer Musik zu erwerben.
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Re: Streaming Bezahlung von Künstlern

Beitrag von RunWithOne »

Ich meine es kommt drauf an, wieviel man gekauft hat. Klar kann man heute ein oder mehrere Dienste (preiswert?) abonnieren.
Aber übers Jahr wird man schnell viel Geld los. Das Geschäftsmodell Abo hat inzwischen sehr viele Lebensbereich erreicht.
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Re: Streaming Bezahlung von Künstlern

Beitrag von senifan »

Klar, und bei den Abomodellen zahlt man auf Dauer natürlich drauf.
RunWithOne
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Re: Streaming Bezahlung von Künstlern

Beitrag von RunWithOne »

das sehe ich auch so.
bei jungen Leuten ist das sicher anders, wenn kein Bestand an Titeln vorhanden es. Aber man verzettelt sich schnell mit den Abos

Wobei der Künstler auch früher nicht viel von den Verkäufen bekommen hat. Ich meine irgendwann mal etwas von 1 oder 2 DM gelesen zu haben.
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senifan
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Re: Streaming Bezahlung von Künstlern

Beitrag von senifan »

Ich kaufe meine Sachen überwiegend bei Bandcamp, da landen so etwa 75% bei den Musikern und ich bekomme freie Dateien in allen wchtigen Formaten. Und ich kann ziemlich sicher sein, das die Sachen nicht noch nachträglich digital verändert sind.
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Re: Streaming Bezahlung von Künstlern

Beitrag von oldie22 »

https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... duced=true
Leider mit Paywall, deswegen kurze Zusammenfassung, obwohl die Plattformen zwar für sich gerne claimen für alle da zu sein fördern sie am Ende allerdings tendenziell doch eher Superstars. Hier in dem Artikel der Kopf, während der Schwanz zwar immer länger wird aber immer weniger beachtet wird, hier zumindest die Theorie. Reichweite ist halt doch wichtig und zu großes Angebot kann natürlich auch überfordern, dann wählen scheinbar viele das Bekannte. Hier im Artikel wird davon ausgegangen das der Superstareffekt sogar den Schwanz der unbekannteren Künstlern ausdünnt. Da waren natürlich Plattenläden mit ihrem zwar begrenzten aber kuratierten Angebot besser möglicherweise. Ganz so schlimm sehe ich das nicht, allerdings das Nischen durch das Internet besonders gefördert werden kann man wohl getrost als unwahr bezeichnen, dem würde ich auf jeden Fall zustimmen. Und zum Bsp. hier kann man sich ja immer wieder Tips hohlen.

Ps: Da jeder bei Spotify reinstellen kann, kann man da natürlich auch reinfallen, das macht man vielleicht 2-3 mal dann lässt man es. Da sind natürlich Angebote wie Qobuz oder Amazon Musik besser zum Teil, Heilige sind sie wahrscheinlich auch nicht. Und wenn Taylor Swift halt ein neues Album rausbringt wird man weltweit plattformübergreifend angepingt, das ist natürlich kaum zu toppen und für den Konsumenten bequem. Allerdings kann man es trotzdem auch übertreiben, Apple und U2, da gab es einen ziemlichen Shitstorm, weil die allen Apple Music Nutzern das Album in die Bibliothek geschoben haben, also ganz dumm sind die Leute halt doch nicht... ;)

Pps: Bei Taylor Swift steht ja auch, unabhängig davon ob man sie als Person oder Künstlerin mag, der Vorwurf der Überkommerzialisierung im Raum...
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