Von Software-EQ zu festem Hardware EQ

Antworten
Hirnwindungslauscher
Mitglied
Beiträge: 823
Registriert: Fr 30. Sep 2016, 19:57
Wohnort: Oldenburg
Been thanked: 4 times

Von Software-EQ zu festem Hardware EQ

Beitrag von Hirnwindungslauscher »

Mein Zitat aus dem Open-Baffle Projekt von mir:
Bis ich es Voll-Aktiv fahre, werde ich noch die FQW optimieren und als generelle Zusatz-Aufgabe werde ich auch nochmal versuchen eine rein passive Version zu realisieren -> damit ich auch ohne EQ klar komme.
Würde dann versuchen die Filter aktiv nachzubauen. Das wäre für mich absolutes Neuland.
Weiss da jemand mehr zu?
Also es geht mir darum, meine Software-EQ Kurve in aktiver Hardware zu realisieren. Das möchte ich möglichst ohne MiniDSP oder Behringer Ultracurve machen, sondern direkt selbst bauen.
Die Idee kommt mir nun gerade erst, daher habe ich noch nichts recherchiert.

Meine Frage ist da, was denn eine gute Lektüre dafür wäre.
Bei den Open Baffles ist die Entzerrung schon nicht ganz ohne. Die No Baffles wären als anfang etwas leichter.

https://www.linkwitzlab.com/reference_earphones.htm
Bislang würde ich mich daran orientieren.
Hat jemand noch ein paar Inet-Quellen oder sogar fertige Rechner, die mir Bauteil-Werte umrechnen können, wenn Frequenz, Q und Amplitude bekannt wären?
Überzeugter Barfußläufer, Bodybuilding- und Breitbandlautsprecher-Fan.
I will do what you won´t today,
So I can do what you can´t tomorrow.

Neuerdings auch ein Open Baffle-Fan :)

Generell bin ich Fan von Dingen, die die wenigsten Menschen mögen.
senifan
Mitglied
Beiträge: 451
Registriert: Mi 14. Mär 2018, 17:18
Has thanked: 18 times
Been thanked: 15 times

Re: Von Software-EQ zu festem Hardware EQ

Beitrag von senifan »

Frans von diyaudioheaven macht viel in der Richtung. Da er sehr hilfsbereit ist lohnt es sich vielleicht dort mal nachzufragen.
Staxi2017
Mitglied
Beiträge: 1023
Registriert: Mi 22. Nov 2017, 19:58
Has thanked: 59 times
Been thanked: 50 times

Re: Von Software-EQ zu festem Hardware EQ

Beitrag von Staxi2017 »

Roon---Adi2DacFS,Adi2Pro,Cobalt,9038D,---T1m4,Sirrah---L700,RR1---CLEAR,K812,TH900---HEKV2, HEKStealth---QC35, WH1000XM5--sonstigesZeug
senifan
Mitglied
Beiträge: 451
Registriert: Mi 14. Mär 2018, 17:18
Has thanked: 18 times
Been thanked: 15 times

Re: Von Software-EQ zu festem Hardware EQ

Beitrag von senifan »

Ich schätze sowas sucht @Hirnwindungslauscher.
Die Idee ist ganz praktisch, ich habe zwei von den Filtern für Beyerdynamic KHs. Allerdings kann man nur negatives Gain umsetzen.
j!more
Mitglied
Beiträge: 755
Registriert: Mo 10. Apr 2017, 18:56
Wohnort: Brunnthal
Has thanked: 52 times
Been thanked: 177 times

Re: Von Software-EQ zu festem Hardware EQ

Beitrag von j!more »

Der Ansatz bringt eine Reihe von Problemen mit sich. Auf Anhieb fallen mir ein

- Filter ist nur richtig für genau eine Position im Raum
- Filter ist limitiert in Bezug auf Anhebung und Q
- Filter beeinflussen sich gegenseitig, Wechselwirkung kaum zu berechnen
- Frequenzweiche bleibt ein Thema, auch kostenmäßig. Qualität ist teuer, Design und Abstimmung nicht trivial.
- Bei passiver Umsetzung nur Absenkung

Diese Limitierungen sind bei Umsetzung auf Weichenebene noch dramatischer.

Ein eingeschleifter DSP/PEQ hat diese Schwächen nicht und ist eine Investition in die aktive Zukunft.

Du solltest bedenken, dass schon kleine Veränderungen der Lautsprecherposition sehr deutliche Auswirkungen auf den Frequenzgang haben. Da kommt man mit dem ändern der PEQs gar nicht mehr nach.

Zum Experimentieren würde ich sowas https://www.thomann.de/de/behringer_dcx ... gement.htm hernehmen. Der erlaubt neben PEQ-Experimenten auch Versuche mit aktiven Weichen. Im schlimmsten Fall setzt man die damit gewonnenen Erkenntnisse dann in Hardware um, im besten Fall hat das Problem gelöst.
roon/jriver > RME ADI-2 DAC fs > Neumann KH750/KH120 (Celestee)

roon > pi3 > Matrix-X spdif3 > 8361a
roon > pi3 > Sabaj A20d 2023 > HE1000S

+ Clear pro, IE300, UE900, QC35, K371
j!more
Mitglied
Beiträge: 755
Registriert: Mo 10. Apr 2017, 18:56
Wohnort: Brunnthal
Has thanked: 52 times
Been thanked: 177 times

Re: Von Software-EQ zu festem Hardware EQ

Beitrag von j!more »

senifan hat geschrieben: Di 20. Dez 2022, 11:43 Ich schätze sowas sucht @Hirnwindungslauscher.
Die Idee ist ganz praktisch, ich habe zwei von den Filtern für Beyerdynamic KHs. Allerdings kann man nur negatives Gain umsetzen.
Und es funktioniert nur bei Kopfhörern, weil die ihren eigenen Raum mitbringen.
roon/jriver > RME ADI-2 DAC fs > Neumann KH750/KH120 (Celestee)

roon > pi3 > Matrix-X spdif3 > 8361a
roon > pi3 > Sabaj A20d 2023 > HE1000S

+ Clear pro, IE300, UE900, QC35, K371
Hirnwindungslauscher
Mitglied
Beiträge: 823
Registriert: Fr 30. Sep 2016, 19:57
Wohnort: Oldenburg
Been thanked: 4 times

Re: Von Software-EQ zu festem Hardware EQ

Beitrag von Hirnwindungslauscher »

Also um es zu präzisieren:

Ich habe aktuell Blut bei Open Baffles geleckt.
Um nicht so limitiert zu bzgl. dem Abstrahlverhalten baue ich sie extrem schmal - bzw. aktuell versuche ich es auch ganz ohne Schallwand (im LS Bereich hier zu sehen).

Dafür nutze ich schon den EQ APO (unzählige frei programmierbare Filter).
Heisst -> die Filter stehen schon (und haben den Zahn der Zeit überstanden), sie müssen nur noch umgewandelt werden.

Deshalb weiss ich schon, dass sie gut in der Praxis funktionieren.
Es ist aktuell eher so, dass ich noch gerne ohne PC dazwischen hören können möchte (für LPs z.b.).

Passive Sperr- und Saugkreise fallen dabei flach, wie klar sein dürfte.

Also ja und nein.... sowas wie in dem Link suche ich nicht direkt. Ich suche nach aktiven Gruppen, die zwischen Quelle und Verstärker gesetzt werden.
Für Kopfhörer sind die Dinge aus dem Link ok, aber das entspräche passiven Elementen, die für die Komplexität der Filter zu teuer werden würden.

Ist halt für mich mal Neuland, wollte mich schon lange mal damit auseinandersetzen. Die Seite von Linkwitz kenne ich ja. Mir geht es um evtl. weitere Lektüre zum Lernen.
Überzeugter Barfußläufer, Bodybuilding- und Breitbandlautsprecher-Fan.
I will do what you won´t today,
So I can do what you can´t tomorrow.

Neuerdings auch ein Open Baffle-Fan :)

Generell bin ich Fan von Dingen, die die wenigsten Menschen mögen.
Staxi2017
Mitglied
Beiträge: 1023
Registriert: Mi 22. Nov 2017, 19:58
Has thanked: 59 times
Been thanked: 50 times

Re: Von Software-EQ zu festem Hardware EQ

Beitrag von Staxi2017 »

Wenn du keinen PC willst, geht vielleicht ein RME-ADI 2 PRO oder DAC

Aber die sind nicht wirklich kinderleicht zu bedienen

https://youtu.be/rEGwB88U8fI

Die Wandler mit Display sind alle fast gleich zu bedienen
https://www.rme-audio.de/converters.html


Ich hab den DAC und den PRO


Für die Lautsprecher habe ich einen
https://www.dspeaker.com/anti-mode-2-0-dual-core
Mit Roomtuning habe ich es nicht hinbekommen.
Der geht auch ohne PC.

Wenn du aber Elektronik nicht willst, dann vergiß einfach meinen Beitrag
Roon---Adi2DacFS,Adi2Pro,Cobalt,9038D,---T1m4,Sirrah---L700,RR1---CLEAR,K812,TH900---HEKV2, HEKStealth---QC35, WH1000XM5--sonstigesZeug
Hirnwindungslauscher
Mitglied
Beiträge: 823
Registriert: Fr 30. Sep 2016, 19:57
Wohnort: Oldenburg
Been thanked: 4 times

Re: Von Software-EQ zu festem Hardware EQ

Beitrag von Hirnwindungslauscher »

Ein paar genauere Erläuterungen:

Hier übrigens nochmal die aktuelle Kurve, die ich halt umsetzen möchte:
eq1.jpg
eq1.jpg (15.07 KiB) 666 mal betrachtet
Sieht selbstverständlich sehr wild aus. Das ist aber halt das Ergebnis, wenn man sich mit Open Baffles beschäftigt, die so breit wie der Breitbänder sind. Unterhalb der Frequenz, die durch die Frontbreite vorgegeben ist, fällt der Frequenzgang nun mal mit 6dB/Oktave ab. Das hat nun mal den Nachteil, dass man mit Verstärkerleistung entgegen wirken muss. Ich habe das Gefühl, dass es mechanisch kaum die Belastbarkeit senkt, als wenn man eine dementsprechend breite Schallwand wählt, um weiter "runter zu kommen". Elektrische Belastbarkeit ist natürlich höher, nur ist die mechanische Grenze trotzdem früher erreicht, als dass vorher die Schwingspule abraucht.
Obenrum bedämpfe ich die Resonanzen (3700 und 4150 Hz) des Breitbänders und darüber lasse ich ihm etwas mehr Hochton.
Dann noch ein paar Kammfilter-Dämpfungen, wegen dem "natürlichen" Verhalten der Oben Baffle und für etwas mehr Pegel kappe ich die untere Grenzfrequenz verfrüht (ohne gehen sie tatsächlich auch bis 20Hz runter, was natürlich von Verzerrungen geprägt ist - da pro Seite 2x18cm TTs nur verwendet werden - der Subsonicfilter ist aber nicht zwingend notwendig, da er in der Praxis nicht viel ändert, wie ich merkte, als ich eine zweite Kurve für Pegel bis 20Hz testete).
Also, auch wenn es extrem aussieht, ist die Kurve definitiv mit Verstand entstanden (und das, kaum zu glauben - per Gehör - ich hätte das niemals versucht, wenn ich nicht eine wiederholbare Methode gefunden hätte, die auch abseits des Tieftons gute Ergebnisse liefert). Im Tieftonbereich kann man meiner Meinung nach recht einfach ohne Messtechnik eine glatte Kurve erzielen.

Nächster Vorteil der schmalen Schallwand ist das Rundstrahlverhalten. Normale OBs sind da nicht alzu ideal. Je schmaler jedoch (oder gleich "ohne Schallwand") desto gleichmässiger lässt sich das Bündelungsverhalten halten.

Naja, soviel jedenfalls dazu - somit dürfte nun aber klar sein, was ich in etwa vor habe.
Es geht mir um aktive Filterelemente, die zwischen Quelle und Verstärker liegen. Für dieses Projekt reicht mir ja eigentlich fest eingestellte Werte, aber da das Ergebnis der Open Baffle aktuell das Beste in Punkto Lautsprecherwiedergabe ist, was ich persönlich an meiner Anlage und diesem Raum hatte, wird es sicher noch weitere Projekte geben.
Ich habe den systemweiten Equalizer APO dafür genutzt und bislang halt meine Ohren + Sinusgenerator. Normalerweise traue ich selbst aber auch keinem der stolz sagt, dass seine LS per Gehör abgestimmt worden sind.
Da weiss ich selbst auch, wie mies die Ergebnisse eigentlich sind. Aber es klappt mit meiner Methode nun sehr gut und vorallem mit wiederholbarem Ergebnissen (bei anderen LS).
Ebenso versuche ich die Fehlerquellen gering zu halten, daher z.B. -> Breitbänder. Ich würde mir nicht anmaßen, dass ich ein vernünftiges 2- oder 3-Wege Filter hinbekommen würde, ohne Messequipment. Bei BB + Subwoofer ist das schon wesentlich überschaubarer.

Um mal etwas neues zu lernen, möchte ich das Ganze mit aktiven Filtern ausstatten. Brauchen tue ich es nicht, aber ab und an ohne PC im Signalweg auskommen zu können, wäre wirklich schön.
Ich denke auch, dass passive Frequenzweichen zu teuer sind, bei der Anzahl an Filtern, die ich bräuchte.
Ebenso denke ich (korrigiert mich, wenn ich falsch liege): Ohne Messequipment (ok, ein Multimeter habe ich ;) )sind derartige passive Kreise nicht möglich. Die Impedanz von Quellgerät und Verstärker jedoch ist ja normalerweise schnurrgerade, weshalb man da ja eher schon mit Lehrbuchformeln rechnen kann.
Sehe ich das richtig?

Aktuell geht es aber nur um ein Gerät für genau diese Box. Weitere Projekte würden ihre eigene Korrektur-Elektronik bekommen.
Es geht halt auch um das Lernen und den Bastelspaß.
Vielen dank schonmal :)
Überzeugter Barfußläufer, Bodybuilding- und Breitbandlautsprecher-Fan.
I will do what you won´t today,
So I can do what you can´t tomorrow.

Neuerdings auch ein Open Baffle-Fan :)

Generell bin ich Fan von Dingen, die die wenigsten Menschen mögen.
Antworten