Aus deiner Frage ergibt sich für mich wieder eine interessante Idee.
Aber nein, eine spezielle Software nutze ich nicht.
Trotzdem mal meine Geschichte zu meinem "Messsystem".
Also was ich mache, ist etwas anders. Ich kenne noch von meinem Vater die sogenannten Kunstkopfaufnahmen von damals. Das heutige "Barbershop" ist da nicht halb so gut. Deshalb hatte ich einfach mal aus Spaß vor einiger Zeit Atmo-Aufnahmen angefertigt. Diese habe ich dann mit ein paar Freunden mit einfachen Kopfhörern angehört und die waren begeistert. Sie hörte es sozusagen, als wenn sie in der Mitte stehen.
Das stellte sich bei mir aber nicht ein. Ja, es klang räumlich aber auch irgendwie noch falsch mit diesen omnidirektionalen aufnahmen des TASCAM DR05. Also fing ich an mit Abschattung ein wenig zu experimentieren. Das wurde besser, führte aber zu ungewollten Überlagerungen.
Also habe ich mir mehrere Styroporköpfe gekauft und weiter experimentiert. Mikrofone gekauft und eingesetzt, ein befreundeter Zahntechniker hat von meinen Lauschern Positive aus Silikon hergestellt, die ich dann angebracht hatte und siehe da, die so aufgenommene Atmo kam dann schon auf einfachen Kopfhörern dem von mir in Erinnerung real Gehörtem so nah, dass ich irgendwann bemerkt hatte, dass ich nach 10 bis 15 Minuten ganz vergessen hatte, dass ich eine Aufnahme abhöre.
Damit nicht genug. Die Königsdisziplin war dann eine Aufnahme mit dem so präparierten Styroporkopf im Wohnzimmer über mehrere Stunden.
Doch egal mit welchem Kopfhörer ich das abgehört habe, bin ich nicht bis zu dem Punkt gekommen, dass ich mich in der Aufnahme "verloren" hätte, was einfach daran lag, dass die Umgebung zu vertraut war. Mein Gehirn hat da noch nicht automatisch umgestellt auf "jetzt ist es live".
Irgendwie konnte ich das kaum mehr verbessern und als mir dann ein Mikro im Kopf gestorben ist, kam mir der Zufall und meine Faulheit zur Hilfe. Naja, eigentlich anders herum.

Ich habe mir dann einfach mal Andrea Superbeams InEars aus USA bestellt, waren für 18$ im Angebot und laut Hersteller hatte die sogar eine gute Frequenzkurve. Natürlich nichts mit Zertifikat und auch ohne Korrekturdatei. Aber egal, dachte ich mir.
Also bestellt, in die eigenen Ohren gesteckt und aufgenommen. Das Ergebnis war sogar besser als mit meinem Eigenbaukopf. Nur konnte ich mich nicht stundenlang hinsetzen, um so Aufnahmen zu machen. Also einen neuen Styroporkopf genommen, erstmal Löcher in die Ohren gebohrt und die InEars eingesetzt. Nach den ersten Aufnahmen und Messungen mit und ohne meine Silikonohren war klar, die brauche ich mit diesen Mikros nicht. Die so binaural aufgenommenen Atmos haben genau das beim Abhören bewirkt, womit ich nun ganz persönlich für mich Kopfhörer klassifizieren kann.
Mit den AKG K702 ist es mir das erste Mal überhaupt passiert, dass ich beim Reinhören schon nach gerade mal etwa 3 Minuten total genervt war von den im Kinderzimmer streitenden Kindern. Nebenbei hatte ich einen Artikel gelesen und da habe ich laut etwas gesagt wie, Ruhe jetzt. Da hatte ich gar nicht mehr realisiert, dass es nach 23.00 Uhr war und meeine Frau hat mir etwas gesagt wie "Was ist denn mit dir?". Da meinte ich so etwas wie "Ist doch wahr." Eine skurrile Situation. Meine Frau dachte ich spinne. Sie hat mir dann den Kopfhörer abgenommen... Das war mir peinlich und spannend zugleich.
Meiner Frau habe ich das auch zum Hören gegeben, doch sie kommt nicht bis zu dieser Stufe. Entweder an der Stelle einfach zu kopflastig oder die Kette funktioniert für sie einfach nicht.
So.. das war nun etwas länger. Aber das ist sozusagen meine Geschichte, wie ich für mich ganz persönlich erkenne, wann und wie etwas für mich in Richtung optimal klingt. Und übrigens funktioniert das bisher mit einigen Kopfhörern. Wenn ich in den Aufnahmen Musik mit drinnen habe ist das ganz interessant, denn da klappt das mit dem AKG nicht so recht, der Bassbereich ist da dann etwas dünn. Mit dem X2 wiederum ist es ein wenig viel.
Ich bin gespannt, ob ich jemalls den Kopfhörer finde, bei dem ich quasi in allen Situationen so tief eintauchen kann.
PS: Die Andrea Superbeam hatte ich mit meinem UMIK-1 mal eingemessen und mir dann ein eigenes Korrekturfile gebastelt. Die Andrea sind nicht einmal schlecht. Inwiefern das Korrekturfile aber für Kopfhörermessungen benutzt werden kann, weiß ich nicht. Da muss ich mal wieder ran. Ein neues kleines Projekt.
