senifan hat geschrieben: ↑Fr 3. Jun 2022, 18:54
Nur wenn daraus eine andere Frequenzantwort resultiert. Wie sollen sie sonst unterschiedlich klingen.
unter der Prämisse, dass der Frequenzgang, d.h. die Amplitude / Frequenz, die einzige Meßgröße eines Kopfhörers ist, magst du Recht haben. nur stimmt halt die Prämisse nicht. einen Hinweis gab ich ja bereits: das zeitliche Verhalten spielt eine Rolle. die Präzision spielt eine Rolle. beides piegelt der FR eben NICHT wieder. und natürlich spielt die Ausrichtung des Treibers eine Rolle. ob der Schall leicht von vorne kommt, kann die Bühnenabbildung beeinflussen. Die Richtung des Schalls kann auch über Reflektionen im Ohrkanal den perzeptiven Frequenzgang beeinflussen. Es gibt Kopfhörer, die sind da recht stabil in ihrer Tonalität, und andere verändern mit unterschiedlichem Sitz auf dem Kopf ihre Tonalität stärker. es gibt halt Dinge, die kann man mit dem Frequenzgang nicht messen. Um nur mal ein paar zu nennen: Feindynamik, Grobdynamik, Pegelverhalten, Impulsverhalten, usw. und so fort. Tyll Hertsens hat die Stabilität des FR abhängig vom Sitz in innerfidelity mal/oft nachvollzogen. besonders gut schnitt hier der HD800 ab. leider gibt es die Seite nicht mehr. und heute gibt es natürlich eine viel größere Auswahl. aber das war ja auch nur ein Beispiel.
senifan hat geschrieben: ↑Fr 3. Jun 2022, 18:54
Die Auflösung u. Durchhörbarkeit eines Stax SR-X9000 kriegt man auch mit den perfektesten EQ-Settings nicht hin.
Ich habe mal einen bei Sonarworks eingemessenen Focal Clear mit einem ebensolchen HD650 verglichen und das Ergebniss war ernüchternd. Sobald die über EQ laufen klingen die Kopfhörer praktisch gleich, zumindest subjektiv. Mir hat das gereicht.
Einem beliebigen KH den Klang eines anderen durch EQ anzuerziehen dürfte extrem schwer werden.
mag ja sein, nur ist ein Focal Clear natürlich kein Stax mit einer Membran, die mindestens im Micrometer, vielleicht bei den neuesten Exemplaren sogar im Nano-Meter viel leichter ist.
senifan hat geschrieben: ↑Fr 3. Jun 2022, 18:54
Sennheiser hat den Bass beim HD800s im Bereich 200Hz etwas angehoben. Das ist in der Frequenzantwort sichtbar und alle daraus resultierenden KLangänderungen kann man aus der Frequenzantwort herauslesen. Die höheren Verzerrungen sind nur ein Nebenprodukt. Um die Verzerrungen im Hörtest raushören zu können müsten beide KHs eine identische Frequenzantwort aufweisen. Wie willst du sonst wissen was du hörst?
eine Messung, die diese Anhebung wiederspiegelt, habe ich noch nirgendwo gesehen.
Hier nur mal eine Messung:
https://diyaudioheaven.files.wordpress. ... =800&h=461
(grün: HD 800, rot: HD 800 s)
hier weitere Messungen:
https://crinacle.com/wp-content/uploads ... 800-S2.jpg
https://crinacle.com/wp-content/uploads ... 800S-1.jpg
wo ist da eine Anhebung bei 200 Hz in der Amplitude des HD800s zu sehen? im Gegenteil auf meisten FRs hat der HD800 in der Urversion sogar einen minimal tiefer reichenden Bass.
By the way besitze ich einen HD800 (anno 2009 gekauft) und einen HD 800s Anniversary Edition. Ich werde sie selbst bei Gelegenheit mal durchmessen.
senifan hat geschrieben: ↑Fr 3. Jun 2022, 18:54
Wie oben, den fiesen Hochton vom k812 kann man in der Frequenzantwort und im Ausschwingverhalten sehen, wie stellst du hier einen Zusammenhang mit den Verzerrungen her?
Naja, weil der K812 exakt in diesem Bereich eine Klirrspitze hat, siehe beispielsweise hier:
https://www.superbestaudiofriends.org/i ... r-png.968/
Den K812 kenne ich übrigens auch gut, weil ich einen habe.
senifan hat geschrieben: ↑Fr 3. Jun 2022, 18:54
Die sind nicht ominös aber die Details musst du dir selber suchen weil ich keinen Link im Kopf habe.
Sonarworks hat es öfter geschrieben, Oratory1990 hat einige Informationen dazu und es gibt ein AES Paper dazu.
Klar gibt es Kopfhörer mit überaus schlechten Verzerrungewerten aber Schrott gibt es in jedem Bereich.
schade. und das entspricht nicht wirklich meinem Anspruch: "wer behauptet, belegt"