Der neue Audeze LCD-X 2021

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RunWithOne
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von RunWithOne »

Ich bin gespannt. Er liegt leider in der Filiale rum.

Edith hat ihn heute in Empfang genommen und er sitzt gerade auf meinem Kopf. Mangels 3,5mm Stecker werde ich ihn leider nicht am DAP hören können, da ich bisher noch keinen qualitativ hochwertigen Adapter gefunden habe.
Wenn ich bei Thomann schaue, finde ich eine Creators Edition. Unser ist aber das Modell 2021. Besteht da ein Unterschied?
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s0nic
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von s0nic »

lt. Audeze:
• The LCD-X Premium Edition comes with both Balanced and Single-ended cables, the 1/4" to 1/8" stereo adapter, and our premium travel case.
• The LCD-X Creator Edition comes with the Standard Single-ended cable and our new economy travel case.

400$ Unterschied. Das Rundreisemodell ist wohl die Creators Edition.
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von RunWithOne »

Danke dir. Drum ist das Beauty case aus Kunststoff. Damals beim LCD-2 hätte noch mein Bohrhammer rein gepasst. :lol: jetzt ist es auf die Größe eines kräftigen Akkuschraubers geschrumpft.
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Robodoc
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von Robodoc »

RunWithOne hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 22:56 Mangels 3,5mm Stecker werde ich ihn leider nicht am DAP hören können, da ich bisher noch keinen qualitativ hochwertigen Adapter gefunden habe.
Ui ... dann müsste ich mal schauen, ob sich in meiner Kabelkiste noch was finden lässt mit symmetrischem XLR oder 3,5er Stecker verstärkerseitig.

Hörerseitig ist das aber die alte Audeze-Bestückung mit Mini-XLR rechts und links, oder?
Dann würde sogar das tolle Messekabel vom Acedia 40 passen.
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von letlive »

RunWithOne hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 22:56 Mangels 3,5mm Stecker werde ich ihn leider nicht am DAP hören können, da ich bisher noch keinen qualitativ hochwertigen Adapter gefunden habe.
https://de-de.sennheiser.com/accessorie ... plug--gold

Mich würde ein Vergleich mit dem Clear interessieren :kh:
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von RunWithOne »

letlive hat geschrieben: Fr 16. Jul 2021, 14:31 https://de-de.sennheiser.com/accessorie ... plug--gold

Mich würde ein Vergleich mit dem Clear interessieren :kh:
Beim Sennheiser habe ich nun nicht geschaut. :wacko: Danke dir, werde ich gleich mal bestellen. Ich kann ihn gern mit dem Clear vergleichen. Wie viel Zeit darf ich mir nehmen? Es staut sich grad wieder. Der FiiO FH5s ist gestern auch gekommen.

Gerade bestellt, Lieferzeit 2-3 Werktage
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s0nic
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von s0nic »

Ja, den Vergleich mit dem Clear fände ich auch spannend. Ich habe den Focal zweimal besessen, doch Erinnerungen taugen leider nicht dafür. Tendenziell eher 1:0 für den Franzosen.
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von RunWithOne »

Grundsätzlich ist er ein Hörer der meinen Geschmack trifft. Johannes hat mir seine EQ Einstellungen für EQ APO geschickt. Das lasse ich für heute Abend erst mal so. Die machen Spaß. :kh:
s0nic hat geschrieben: Fr 16. Jul 2021, 21:25 Ja, den Vergleich mit dem Clear fände ich auch spannend. Ich habe den Focal zweimal besessen, doch Erinnerungen taugen leider nicht dafür. Tendenziell eher 1:0 für den Franzosen.
Im Urzustand wahrscheinlich schon. Außerdem merke ich den LCD jetzt schon im Nacken. :käthe: Auf dem Clear hatte ich noch die Dekoni Limited sitzen. Dann sind sich die beiden tonal recht eng beieinander. Ich werden den Clear morgen mal auf die Originalpolster zurück bauen.
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von Jeo »

Freut mich dass der EQ dir gefällt.
Ist natürlich immer fraglich, ob es in Ordnung ist bei einem 1.500€ KH noch den EQ einsetzen zu "müssen". Allerdings sind Audeze KH aber auch wirklich vorbildlich in der Umsetzung der EQ-Profile.
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von Diego Dee »

s0nic hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 22:50 edit: Doch, nach über einer Stunde kann die Druckstelle am Kopf tatsächlich auch schmerzen ... was man nicht alles so mitmacht für den guten Klang
Genau das ist der Punkt bei den LCD's.
Ich hatte 3 Stück und dazu einen Rosson Audio RAD-0.
Der Tragekomfort hat mich bei keinem der Hörer bleiben lassen.
Die LCD KH haben teilweise schon einen tollen Sound doch alle haben irgendwann angefangen un-er-träglich im Wortsinn zu werden.
KLang hin oder her, aber wenn ich mal eine KH Nacht einlege dann will ich das haben können ohne daß ich den Hörrer bemerke.
Am besten dafür geeignet sind in meiner Sammlung der HD58x, noch besser der federleichte E2.
Sogar der L700 wird mir manchmal zuviel, das liegt weniger am Gewicht sondern eher am exakten Sitz (schwitz).
Da sind die alten Lambdas meiner Meinung nach irgendwie toleranter (sprich: langzeittauglicher).
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von RunWithOne »

Leicht ist er natürlich nicht und da geht der erste Punkt an die Franzosen. Die sind zwar allesamt auch nicht ganz leicht, aber der Unterschied ist gut zu spüren. Sicher kann man sich gut anlehnen und dann Musik hören. Aber das Drehen des Kopfes wird schon schwierig, wenn man mal zur Seite sehen möchte. Das hat mich auch schon bei den Hifimännern gestört, welche einen ähnlichen Formfaktor haben. Auch wenn sie leichter wogen, war das keine Option.
Wie gesagt, klanglich sind beide (ohne EQ) die nicht so weit voneinander weg. Aber es gibt natürlich hörbare Unterschiede. Aktuell höre ich beide in der Ausgangskonfiguration.
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von thunderroad79 »

Anm. d. Mod.: Beitrag verschoben

Liebe Leute,

BIn neu hier und schon länger ein sehr interessierter Mitleser!

Kurze Vorstellung: Seit zwei Jahren vom Hifihobby infiziert. Equipment: Dali Epicon 2 m. Lyngdorf TDAI 1120, Hifiman HE 6 mit EF6 Verstärker, IMR Accoustics PB Two mit Custom Eartipps, Dali IO 4, IFI IDSD Diablo und neuerdings den LCD 2C Closed Back 2021 Version.

Ich habe mir den am Dienstag bei Thomann nach einen Probehören von Aeon 2 Flow C, LCD XC 2015 und LCD X 2021 rausgesucht.

Hat von euch jemand auch die 2021 Version?

Weiß jemand von euch ob es Unterschiede gibt zwischen der alten und neuen?

Kann ich jetzt 30 Tage zurückgeben wenn er mir doch nicht taugt.

Beste Grüße,

Stefan
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Robodoc
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von Robodoc »

Nur zur Info und dass sich keiner Sorgen macht:
Der Rundreisekarton ist bereits vorgestern Abend auf meinem Tisch abgelegt worden.
Bin noch nicht dazu gekommen, den zu öffnen ... ich hoffe aufs Wochenende und das schlechte Sommerwetter in der kommenden Woche.
Kann mir bitte einer sagen (Jeo?) wie lange ich Zeit habe und wann die Rundreise weitergeht. Und an wen.
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von Jeo »

Kannst den LCD-X gerne bis zum 15.08. behalten. Durch weitere Absagen waren es dann lediglich 4 Tester (Sonic, Runwithone, Robodoc und Jeo).
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Robodoc
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von Robodoc »

Gut.
Vergleichen kann ich mit dem Focal Clear und einem der OMG Acedia 40 Prototypen.
Letzteren kennen nur die, die mal auf CanJam oder Audiovista waren.
Der Acedia ist aber eine gute Referenz, da er bislang als Pirat in jeder magnetostatischen "Blindverkostung" ein gutes Bild hinterlassen hat.
Messen kann ich momentan nicht, weil mein Labor in Krefeld noch immer außer Betrieb ist.

Clear und Acedia sind zumindest für mich die besten Referenzen, die es gibt. Der Clear ist imho der beste offene Dynamiker, der Acedia der beste offene Magnetostat. Acedia ist zudem konstruktiv ähnlich und ebenfalls recht schwer (wenn auch nicht ganz so schwer). Wird bestimmt spannend.

Zusätzlich könnte ich auch noch den L700 Mk2 am T1m4 via Soul zum Vergleich heranziehen. Aber nur wenn Zeit ist.

Erster Eindruck:
Grad arbeitet sich Candy Dulfer an mir und dem LCD-X ab. Funky und ja ... recht ordentlich. Candys Sexyphon nervt nicht, anscheinend sind die Höhen sanft recessed, wie der Neudeutsche sagt. Allerdings kenne ich die grad laufende CD Saxuality nicht besonders gut, eigentlich schade, denn die ist wirklich hervorragend.
Also erst mal abwarten, was passiert, wenn Jan Garbarek in Dresden loströötet :mrgreen:
Die Bassline knallt aber ordentlich ... hatte ich nach den Aussagen weiter oben nicht wirklich so erwartet ... und es erinnert ein bisschen an das Federnde im Bass der Biozellulosetreiber (keine Ahnung warum ich grad darauf komme, aber der lang vergessene Begriff "federnd" ploppt halt in meinem Kopf auf). Dazu sind die Mitten präsent und korrekt und alles klingt wie es soll. Ein ordentlicher Start.
Die Bühne rund um Candy funktioniert. Die Aufnahme ist - wie bereits gesagt - technisch sehr gut. Es fühlt sich recht intim an, könnte vom Feeling ein kleines Konzert im Jazzkeller oder im Domizil sein. Ob das Gerät für die große symphonische Klassik taugt ... oder noch größeres ...
... Carmina Burana wird es zeigen :knup:

Kleines Fazit nach einer halben Stunde funky Sax: Der LCD-X macht vieles richtig und einiges richtig gut. Eine positive Überraschung nach meinen langjährigen, nicht nur positiven Erfahrungen mit Audeze: Die ersten LDC-2 gefielen mir recht gut. Als die Audezes dann vor etlichen Jahren dieses Fazording eingebaut haben, war der Zauber weg. Ich liebe Frieds LCD-3, habe bislang keine Gelegenheit ausgelassen, den anzuhören. Meine eigenen LCD-3 Versuche waren alles Misserfolge. Serienstreuungen wahrscheinlich. Den LCD-4 habe ich nie verstanden ...
Wie auch immer ... auf der Audiovista wäre das einer der Hörer, mit dem ich mich eine Stunde offside zurückgezogen hätte um ihn näher kennenzulernen.
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von Jeo »

Wirklich beeindruckend wie der LCD-X polarisiert.
Wie bereits oben angemerkt, werden ihn wohl die Liebhaber der alten LCDs aufgrund der neuen Abstimmung tendenziell weniger gut finden. Andererseits scheint das neue Tuning jetzt aber auch einen Teil der Kundschaft für sich zu gewinnen, die sich in der Vergangenheit eher weniger mit dem House sound anfreunden konnten.

Bin ja mal wirklich gespannt, da Hans sein Clear wohl ein ziemliches "Golden Sample" zu sein scheint. Keine Channel-Imbalance und damals wohl handverlesen um als Vorführmodell die Kundschaft zu gewinnen. Bin schon ganz neugierig :top:
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von RunWithOne »

Zuerst einmal vielen Dank für Teilnahme an dieser Rundreise. Nachdem ich vor einigen Jahren den LCD-2 hören durfte, war ich natürlich sehr gespannt auf dieses Modell.

Verpackung/Inhalt (8/10)
Glich der Koffer des LCD-2 vom Format her noch meiner Bohrhammer-Verpackung, kommt die aktuelle Box eher im Format eines Beauty Case daher. Auch wenn sie aus Kunststoff gefertigt ist. Letztlich geht die robuste Verpakung, welche gleichzeitig zum Transport dient, absolut in  Ordnung. Leider riecht der Schaumstoff etwas unangenehm. Dabei ist ein ausreichend langes Kofhörerkabel mit  6,3mm Stecker.Für den Preis hätte man ein symmetrisches Kabel beilegen können. Auch ein Kabel 3,5mm Klinke oder einen entsprechenden Adapter  hätte ich sinnvoll gefunden, da der LCD-X auch an portablen Geräte ausgezeichnet spielt. Dafür ziehe ich 2 Punkte ab.

Haptik/Tragekomfort (5/10)
Am Handling des Kabels habe ich nichts auszusetzen. Die enorm großen Stecker gewährleisten mit Sicherheit immer eine perfekte Verbindung, tragen aber auch ihren Teil zum hohen Gewicht des LCD-X bei. Das ist neben der räumlichen "Ausdehnung"  ein wesentlicher Kritikpunkt meinerseits. Das klassische LCD-Design ist einfach zu schwer für meine Nackenmuskulatur, wenn ich damit beispielsweise am Schreibtisch Musik hören möchte. Durch die Größe der Treibergehäuse kann man den Kopf wiederum bei entspanntem Hören im Sessel zur um wenige Grad im einstelligen Bereich verdrehen. Die Ohrpolster und das Kopfband sind wiederum sehr angenehm und verantworten im wesentlichen die 5 Punkte.  

Klang (8/10)
Das immer noch wichtigste Bewertungskriterum eines Kopfhörers ist natürlich die Musikdarbietung. Auch diesmal habe ich mich wieder gegen die streng audiophile Herangehensweise entschieden und nicht meine Musik zum Hören des Equipments genutzt. Vielmehr habe ich einfach quer durch die Speicher meine "Gitarrenmusik" gehört. EBen um zu prüfen ob er zum Langzeitgenuß taugt oder nur Effekte haschen will. Grundsätzlich war ich angenehm überrascht. In letzter Zeit durfte ich einige Kopfhörer bewerten und hier sehe den LCD-X neben dem Fostex TH 909 erst einmal weit vorn. Eine Rangfolge möchte ich jedoch nicht festlegen, da jeder auf seine Weise punktet. Auch wenn der LCD-X mit seiner Abstimmung bereits viel Richtig macht, wird nach kurzer Zeit klar das er meine Präferenz nicht vollständig trifft.
Der Audeze ist schnell, trocken, dynamisch und klar, auch am DAP. Er lässt sich sehr leicht antreiben, das favorisiert ihn auch für den Einsatz an mobilen Geräten. Unsymmetrisch am A&K betrieben gab es hinsichtlich Dynamik und Impulsverhalten nichts auszusetzen. Am Violectric sowie so nicht. 
Das Sahnestück des LCD-X ist trotz linearer Abstimmung im Frequenzkeller der Bass, den ich auch gern ein wenig angehoben habe. Er kommt trocken, eng und bisweilen knarzig. So wie es in der Aufnahme steckt. Das macht wirklich Spaß. Leider wird es wie angesprochen in den oberen Mitten, den Höhen und dem Superhochton anstregend. Ich wusste gar nicht, das ist noch so noch gut höre :-). Im von Johannes verlinkten Thread zu SBAF kann man im Frequenzgang gut sehen, wo der Schuh drückt. Mit anderen Worten Gitarren und auch Schlagzeug werden in der Regel ein wenig zu dünn und auch leicht kratzig dargestellt. Nicht so ekelig scharf wie bei den HE400xx Modellen, aber eben doch den Musikgenuss störend. Trotz allem oder gerade deshalb bringt der Hörer viele Details in Ohr. 
Johannes war so nett, mir seine auf Oratory basierenden EQ Parameter zu senden. Leider lassen sich die Setteing am DAP nur eingechränkt umsetzen. Das Musik hören macht nach EQing auch am DAP Spaß. Über EQ Apo bekommt man ihn ziemlichder zahm und zum Spaßmacher. So ganz konnte er die Problematik der Rauhigkeit, je nach Material, jedoch nicht ablegen. Allerdings muss ich hier auch nochmals anmerken das Rock/Metal nicht so warm und relaxt gemasterd ist, wie bespielsweise Jazz oder Singer/Songwriter Material. Sei es drum, er muss natürlich an meinen Focal messen lassen.
Natürlich habe ich den LCD-X auch mit dem Clear und Elear vergleichen. Grundsätzlich habe beiden Focal das Problem der Rauhigkeit nicht, der Elear sowieso nicht. Da er eher auf der dunklen Seite der Macht zu Hause ist. Ich habe dann im wesentlichen mit dem Clear verglichen. Er klingt insgesamt runder und, jetzt kommt das Schwurbelwort wieder, damit musikalischer,, ist langzeittauglicher. Ich habe ihn mit den originalen und den Dekoni Pads gegen gehört. Er setzt die Akzente an den richtigen Stellen, ohne das er zu anstregend wird. Natürlich offenbart der der Clear wie auch der LCD-X eine schlechte Aufnahme schonungslos. Auf der anderen Seiten klingt gute Musik mit beiden traumhaft. Insbesondere wenn man beim Audeze den EQ bemüht. Mein persönlicher Favorit beibt jedoch der Clear.
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von Robodoc »

RunWithOne hat geschrieben: Sa 31. Jul 2021, 12:16 Zuerst einmal vielen Dank ...
Schönes und informatives Review. Danke!
Ich freunde mich ja auch gerade mit dem Rundreisemodell an.

Zu deinen Anmerkungen zum Kabel werde ich nichts beitragen können, einfach weil ich ohne weiteres keine Versorgung für eine große Klinke hier habe und nicht extra einen KHV aufbauen möche. Aus meinem Kabelfundus habe ich mich bestens bedienen können und ein symmetrisches XLR Fischi-Kabel für den SOUL als auch eine single ended Forza Strippe mit 3,5er Klinke für den DAP rausgekramt. Beste Qualität bei beiden, so dass ich mir um evtl. klangliche Beeinträchtigungen keine Sorgen machen muss.

Am DAP zumindest läuft der LCD-X richtig gut, so viel kann ich jetzt schon sagen.
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von Robodoc »

So ... nach zwei Wochenenden und vier oder fünf Sitzungen mit dem Audeze LCD-X und einigen Vergleichshörern möchte ich hier mein abschließendes Review beginnen. Ich werde nicht alles in einen Beitrag schreiben, dazu fehlt mir heute die Zeit. Gut, ich könnte das über die nächsten Tage nach und nach schreiben und den ganzen Bericht en bloc einstellen. Aber das möchte ich nicht. Wer sich für meine Meinung interessiert, der kann auch ein paar kleinere Berichte für sich zusammenfassen. Außerdem könnte es ja sein, dass sich hier eine Diskussion entwickelt und ich spezielle Aspekte nochmals prüfen kann, solange der LCD-X noch bei mir ist. Stichtag für den Weiterversand ist nächstes Wochenende.

Der wichtigste Vergleichskandidat in der Zeit war der Clear. Danach wurde ja von euch explizit gefragt.

Womit fang ich an?
Frank (RunWithOne) hat in seinem Bericht ja schon einiges zu Verpackung etc. gesagt. Den Koffer möchte ich also hier nicht zum Thema machen. Die Präsentation und Verpackung des Hörers ist voll in Ordnung. Ich finde es ein bisschen schade, dass der LDC-X in der Rundreisevariante (es gibt offensichtlich hier verschiedene Varianten) nur mit einem single ended 6,3 mm Klinkenkabel kommt. Es wäre meines Erachtens kein Problem, einen Hörer in dieser Preisklasse mit einem Kombistecker 3,5 mm und aufschraubbarer 6,3 mm Klinke zu versehen, um den Betrieb am DAP zu ermöglichen. Auch das hat Frank ja bereits angesprochen. Man kann natürlich einen billigen Adapter verwenden, aber hey ... an einem so wertigen Hörer?
Auch schade, dass keine symmetrische Option im Lieferumfang ist. Vor vielen Jahren schon kam der HE-5LE des wichtigsten Wettbewebers von Audeze bereits mit einer XLR-Buchse/Stecker Kombination im Standardkabel. Ist auch nicht ideal, weil der Knubbel schon stören kann. lässt aber immerhin alle Optionen offen. Ideal allerdings wäre ein zweites Kabel mit XLR oder Pentacon. Das hat Audeze mit dieser Standardstrippe nicht gut gelöst.

Was habe ich gemacht?
Nun, ich habe das Audeze Stockkabel nicht mal ausprobiert, stattdessen ein Firschi XLR-Kabel symmetrisch rausgekramt, damit ich den LCD-X an den Corda Soul anschließen kann. Weiters habe ich ein Forza Audioworks Kabel hier mit Single Ended 3,5er Klinke, so kann ich auch meine DAPs verwenden. Auch meinen ersten Eindruck aus dem Vorpost (Candy Dulfer) habe ich per DAP gehört. Der LCD-X profitiert allerdings vom Soul als Zuspieler, das unterstreicht noch einmal meine oben formulierte Kritik am Lieferumfang Kabel. Echt schade, dass diese Steigerung dem normalen LCD-X Kunden verborgen bleibt. Ich bin sicher, auch ein V280 wird den LCD-X im symmetrischen Betrieb tanzen lassen. Leider bleibt dieses Erlebnis für den Kunden des LCD-X mit seinem Standardlieferumfang außen vor. Corda Classic oder ein Lake People G111 sind da das Ende der KHV-Skala. Bestimmt nicht schlecht. Aber trotzdem schade.

Kommen wir zum Musikempfinden.
Dazu habe ich folgende Tracks gehört, erst mal nur mit dem LCD-X und in einem weiteren Durchgang jeweils abwechselnd mit dem LCD-X und dem Clear:
Al Jarreau/Joe Cocker - Lost and Found
Garcia/Grisman - Friend of the Devil
ZZTop - Cheap Sunglasses
Van Morrison - Into the Mystic
Dominique Fils-Aimé - Birds
Joshua Redman - Floppy Diss
Melody Gardot - You Won't Forget Me
und noch zwei drei andere, die mir jetzt nicht mehr einfallen.
Nur hervorragende Aufnahmen, teilweise in HiRes. Und alles in allem relativ eklektisch, wie ich finde, für jeden was dabei. Allerdings erst mal ohne Trio Jazz, Kammermusik und große Klassik. Zuspieler ist der Corda Soul, KHV-mäßig das beste, was ich zu bieten habe. Jan Meiers FF ist serienmäßig drin und nicht abschaltbar. Sämtliche zusätzlichen Features des Soul sind off.

Was haben wir da:
Der LCD-X spielt die Stücke auf durchaus hohem Niveau, ein eingängiger Klang, der mir sofort gefällt und mir fallen keine Fehler oder irgendwie unangenehme Eigenschaften, Peaks etc. auf. Wie ich weiter oben schon mal gesagt hatte, macht der LCD-X vieles richtig und hier und da kommt richtig Stimmung auf.
Die Playlist ist richtig gut und macht verdammt Spaß mit dem LCD-X :kh:

Danach habe ich die nochmal gespielt und dabei zwischen Clear und LCD-X gewechselt. Der Vergleich mit dem Clear macht dann aber doch deutlich, wo der Hammer hängt. Tonal ist der Clear anders. Ich würde sagen: Richtig. Was ist da passiert? Der LCD-X hat im Stimm- und Präsensbereich ein Loch, dort wirkt das Geschehnis ein wenig zurück gerückt. Und dosig :shokk:
Nur leicht dosig und nur im Vergleich auszumachen. Aber der Clear ist hier überlegen. Es ist echter, richtiger, clearer ...

Man fragt sich natürlich, woher bei einem so offenen Hörer dieser leicht dosige Eindruck herkommt. Ich habe die ledernen Polster im Verdacht. Der ein oder andere wird sich bestimmt noch an den großen Magnetostaten Vergleich auf der vorletzten Audiovista erinnern. Einer der vier Boliden, die dort am Nachbartisch unseres Prof-X Standes präsentiert wurden, war der Meze Empyrian. Und dieser Hörer wird mit zwei Paar Polstern geliefert, ledernen und welchen aus Alcantara (glaube ich). Jedenfalls hatte ich bei den ledernen Polstern auf dem Empyrian einen ähnlichen Eindruck, dosig habe ich auch damals gesagt. Es war aber mehr, es war unausgewogen im Gesamtbild. Die anderen Polster haben das behoben, damit war der Empyrian für mich der beste der angestellten Hörer, knapp vor dem HE1000V2. Eine ähnliche Erfahrung habe ich auch mit dem Acedia 40 gemacht, den die Besucher der Audiovista auch kennen. Dort sind ebenfalls Alcantara Polster verbaut. Man fragt sich daher zwangsläufig, ob Audeze bei der Polsterwahl für den LCD-X alles richtig gemacht hat.

Wie auch immer, er gibt natürlich auch positives zu berichten: Der Magnetostatenbass des LCD-X ist beeindruckend. Auch wenn viele sagen, dass genau hier etwas fehlt, nämlich die Basspower des LCD-2, empfinde ich das durchaus anders. Ich mochte den LCD-2 aus der Vor-Fazor-Zeit sehr gerne, auch und gerade wegen des Bassdrucks. Aber es war immer auch ein bisschen too much, anfangs beeindruckend, aber auf lange Sicht dann doch ermüdend. Deswegen habe ich den LCD-2 am Ende des Tages weitergegeben. Der nächste LCD-2 in meiner Sammlung hatte dieses Fazor-Ding eingebaut. Und ging gar nicht. War für mein Empfinden zu neutral und eben Audeze untypisch. Dieser LCD-X hier kann das aber mit dem Bass. Nicht Quantität, sondern Qualität. Leichte Oberbasserhöhung, Kritiker könnten auch sagen, dass der Tiefbass abrollt. Dieser Effekt führt aber zu dem "federnden" Bass, den ich oben beschrieben habe. Gefällt mir, ist nicht 100% korrekt und ein bisschen eine psychoakustische Spielerei, aber gefällt mir. Das macht der Clear schon anders. Er haut weniger auf die Trommel oder stellt das weniger heraus. Allerdings ist der Clear in der Gänze des Bassbereichs kräftiger unterwegs. Es federt aber nicht.
Fortsetzung folgt .... :yau:
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von Robodoc »

Also, hier die versprochene Fortsetzung :yau:

Stichwort Tragekomfort. Ein Audeze Problem. Schon immer. Und immer noch ungelöst. Warum in aller Welt muss das Ding 610 Gramm wiegen :fpalm: Ohne Kabel wohlgemerkt.

Der in meinem Institut gebaute Acedia 40 wiegt knapp 550 Gramm. Auch das ist immer noch scheisse schwer.
Aber hey, das ist ein Prototyp und wir haben mal ausgerechnet, dass der in einer optimierten Serienbauweise unter 450 Gramm landet.
Warum in aller Welt kriegt Audeze das nicht hin?
Der Acedia ist auch ein Flächenmagnetostat und die Dinger sind nun mal schwer. Aber man kann die optimieren und es ist meines Erachtens ein Fehler, sich einfach zurückzulehnen und zu argumentieren, die LCDs waren halt immer so schwer und das muss so, fertig.
Muss es nicht :yellow:

Zugegeben, ich habe schon mit dem Acedia 40 so meine Probleme mit langen Hörsessions. Deswegen verbringt der mehr Zeit in der Vitrine als im Hörraum. Ja, der drückt auf die Schwarte und das ist eben nicht ohne. Er tut das über ein superweiches Büffelleder-Kopfband, aus dem Bentley die Ledersitze herstellt. Wir haben das Zeug vom Edel-KFZ-Sattler geholt, und das kostet in den winzigen Mengen, die man für ein Kopfband braucht, fast nix. Das haben wir relativ dick gepolstert und doppelt genäht und so verteilt sich das Gewicht über eine ziemlich große Fläche auf dem Kopf. Selbst bei maximaler Kopfgröße ist immer noch ein knapper Zentimeter zwischen dem Kopfband und den Verbindungsstreben. Ich kann so locker 3 oder 4 Stunden oder einen ganzen Abend mit dem Hörer verbringen.
Auch wenn ich mir immer noch wünsche, dass er etwas leichter sei. Die Verteilung des Gewichts auf dem Kopf ist gut :smoke:

Und was macht der LCD-X?
Nun, das Kopfband kommt in Plastik, ungepolstert :fpalm:
Im maximaler Stellung der Kopfgröße berührt das Kopfband oben die Bügelkonstruktion :käthe:
Das ist eine Fehlkonstruktion. Damit kann sich das Kopfband nicht mehr frei der Kopfform anpassen und es drückt bei mir besonders auf der Stelle, wo sich Kopfband und Bügelkonstruktion berühren. Mist. Großer Mist sogar. Die ganzen 650 Gramm manifestieren sich auf einem Fleck von der Größe eines Korkens. Spätestens nach einer Stunde brauche ich eine Pause oder ich rücke das Ding auf der Birne ständig hin und her damit es bitte wo anders drückt.

Kurzfristig trägt sich das Ding aber wirklich gut :kh:
Solange die Fontanelle noch keinen Alarm auslöst, ist der LCD-X trotz des spürbaren Gewichts bequem wie ein Kopfsofa. Man kann man die LCD typischen und butterweichen Ohrpolster regelrecht genießen. Sie sind groß, im Stellwinkel frei beweglich und - wie gesagt - butterweich. Die rastende Höhenverstellung ist ebenfalls super, aber nichts neues. Braucht man auch nicht, es funktioniert ja, da muss man nicht alles neu erfinden.

Der Schall kommt durch die angewinkelten Polster etwas von vorne orientiert. Auch das ist LCD typisch und das haben wir uns bei der Konstruktion des Acedia gerne von denen abgeschaut. Die Beschallung von vorne ist ein Schlüssel für die räumliche Perzeption, jedenfalls bei mir. Funktioniert auch beim T1.2 wunderbar. Auch bei anderen Hörern, wie z.B. dem Clear. Die Verwendung schräger Polster ist bei einem Flächentreiber eine ideale Lösung, auch wenn das ziemlich simpel scheint. Das ist also gut gelöst. Außerdem bleibt hinter dem Ohr - also im hinteren Teil der Muschel - reichlich Platz für die Ohranatomie. Ich stoße auch mit meinen großen Ohren nicht an. Vorbildlich.

Apropos Ohrfreiheit. Die war beim LDC-2 Fazor deutlich geringer. Ich habe oft die Rippen des Fazors an den Ohren gespürt und das fand ich störend. Vermutlich sind hier beim LCD-X lediglich die Polster etwas dicker und sorgen so für mehr Raum. Den Fazor kann ich übrigens nicht akustisch wahrnehmen. Ich weiß aber auch nicht, wie der Hörer ohne dieses Gitterchen klingen würde. Das war beim LCD-2 ja noch anders.

Zwischenfazit: Alles in allem ist auch der LCD-X ein typischer Audeze LCD. Zu schwer, zu unbequem.
Meines Erachtens wird es Zeit für den ersten Audeze LCD unter 450 Gramm.
Das geht. Die Wettbewerber zeigen, dass es geht. Meine Erinnerungen an HE1000V2 und Empyrian werde ich später aufschreiben. Beide sind dem LCD-X klanglich überlegen, was ja bei dem ca. dreifachen Preis auch kein Wunder ist. Beide sind aber auch deutlich bequemer und langzeittauglicher im Tragekomfort.
Fortsetzung folgt ... :yau:
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Klangfreund''M''
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von Klangfreund''M'' »

Interessanter Aspekt, im ersten Schritt das Gewicht in den Griff zu bekommen.


Da erinnere ich mich zurück an die einzige CanJam Berlin. Schon damals war ja der Kopfhörer aus dem 3D-Drucker leichter und dem haben wir bzw. die junge Dame ja abends vor der CanJam noch bei mir im Wohnzimmer die Monolith-Treiber eingesetzt. Das war ja damals das Prof-X Flaggschiff, der Acedia, wenn ich nicht irre. Dann hattet ihr den noch etwas abgestimmt und sehr erfolgreich vorgestellt. Nur leider gibt es nur diesen einen und der ist ja nur als Studienobjekt in Serie gegangen.

Das war eine coole Aktion. Soweit ich weiß hast du den ja noch.

Vom Gewicht dürfte der schon ein Vorteil gegenüber dem LCD-X haben, wie klingt er denn aber im Vergleich?
Fehlt ihm da auch etwas zum LCD-X?

Da sind ja immerhin schon ein paar Jahre Entwicklung dazwischen, zumindest beim Audeze.
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von RunWithOne »

Sehr schöner Bericht Hans. Ich hatte im Gegensatz zu dir keine HiRes, sondern im wesentlich 44.1/16 Material gehört. Da dies bei mir vorherrschen ist.
Noch eine kleine Gegenüberstellung meinerseits:
LCD-X - Clear
heller - entspannter
etwas klarer - grooviger
etwas härter - besserer (Ober)bass/Grundwärme
Suchst du noch oder hörst du schon?
(Ständiges) Vergleichen ist der Tod des Glücks
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Robodoc
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von Robodoc »

Klangfreund''M'' hat geschrieben: So 8. Aug 2021, 19:40 Da erinnere ich mich zurück an die einzige CanJam Berlin. Schon damals war ja der Kopfhörer aus dem 3D-Drucker leichter und dem haben wir bzw. die junge Dame ja abends vor der CanJam noch bei mir im Wohnzimmer die Monolith-Treiber eingesetzt. Das war ja damals das Prof-X Flaggschiff, der Acedia, wenn ich nicht irre. Dann hattet ihr den noch etwas abgestimmt und sehr erfolgreich vorgestellt. Nur leider gibt es nur diesen einen und der ist ja nur als Studienobjekt in Serie gegangen.

Das war eine coole Aktion. Soweit ich weiß hast du den ja noch.
Ja das war eine schöne Zeit.
Der Acedia 40 wurde als erster Prototyp tatsächlich in der Nacht vor der CanJam Berlin in deinem Wohnzimmer fertig. Mir war Tage vorher ein Schräubchen durch den Treiber in Richtung der Magnete geflogen und hat dabei die Folie zerrissen. Dank dir konnten wir die Weltpremiere unseres Prototypen noch retten.

Es gibt noch einen zweiten Prototypen. Nach der CanJam Berlin war die nächste Präsentation meiner Projektgruppe die erste Audiovista in Krefeld an der Hochschule. Der zweite Prototyp wurde dort vorgestellt, er war klanglich identisch mit dem ersten, jedoch 50 Gramm leichter und luxuriöser ausgestattet (Bentleyleder, s.o.). Auch hatten wir dort den Vorgänger namens Acedia (ohne 40), der den kleinen Fostex Magnetostaten verbaut hatte, etwas kleiner war und die Kampfansage auf der CanJam 2016 an den OE1, einen anderen Forumshörer eines anderen Forum das es - glaube ich - nicht mehr gibt. Dazu den geschlossenen Invidia mit dynamischem Treiber. Und eine Designstudie eines elektrostatischen Hörers, den wir aber leider nicht weiter verfolgt haben.
War schon ne Menge los damals ;)

Und ja, einer der beiden Acedia 40 ist bei mir. Von dem habe ich oben gesprochen :mrgreen:
Klangfreund''M'' hat geschrieben: So 8. Aug 2021, 19:40 Vom Gewicht dürfte der schon ein Vorteil gegenüber dem LCD-X haben, wie klingt er denn aber im Vergleich?
Fehlt ihm da auch etwas zum LCD-X?

Da sind ja immerhin schon ein paar Jahre Entwicklung dazwischen, zumindest beim Audeze.
Naja, ich tue mich schwer, einen von mir entwickelten Hörer mit dem Rundreise LCD-X zu vergleichen. Da es nur die Prototypen gibt, kann man meine Aussagen schlussendlich nicht verifizieren. Ich erinnere mich noch gut an meinen euphorischen Bericht über die zweite Audiovista und den Tisch von Wolfgang Hackhausen. Dort konnten die damals 4 besten Magnetostaten im Vergleich bewundert werden, eins der Highlights der Audiovista damals.
https://musicalhead.de/2018/11/02/kampf ... etostaten/
Und ich war so frei, unseren Acedia 40 Prototypen mit den vieren dort zu vergleichen und kam zu einem überraschenden Urteil. Nicht ich alleine übrigens. Wir hatten ja hunderte Besucher damals und ich glaube, dass Wolfgangs und unser Tisch zu den best besuchten gehörten. Weil man dort vergleichen konnte und es nicht nur Geräte eines Herstellers gab. Oft habe ich in den beiden Tagen den Acedia verliehen, weil irgend ein Besucher den vergleichen oder an einem anderen Verstärker im Nebenraum ausprobieren wollte. Er kam immer zurück, obwohl ich manchmal ein komisches Gefühl hatte.
Dummerweise habe ich meine Gedanken zu dem Vergleichstest 4+1 hier irgendwo hingeschrieben und daraufhin ist man mir ziemlich offensiv an den Karren gefahren. Man könne das ja nicht verifizieren was ich da behaupte, Eigenlob stinkt und so weiter und so fort. Nicht nur hier ist das passiert, aber hier auch. In einem anderen Forum wurde ich - mal wieder - durch den virtuellen Kakao gezogen. Die Acedias kann man zwar nicht kaufen, aber irgendwelche Leute haben ein merkwürdiges Interesse daran, dass man nicht allzu gut über sie spricht. Vor allem wenn ich das tue, kriechen üble Gestalten aus irgendwelchen stinkenden Erdlöchern und versuchen, mich als happy hippo Blender auf Koks darzustellen.

Also ja, es sind ein paar Jahre Entwicklung dazwischen, zumindest beim Audeze.



Hat ihm aber nichts genutzt. Er ist nach wie vor zu schwer und der LCD4Z ist besser.
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von s0nic »

Robodoc hat geschrieben: So 8. Aug 2021, 19:22 Im maximaler Stellung der Kopfgröße berührt das Kopfband oben die Bügelkonstruktion :käthe:
Das ist eine Fehlkonstruktion.
Ich hatte hier bisher noch kein LCD Kopfband, bei dem dies nicht auftrat. Es gibt aber einen sehr simplen Workaround:
Bild
Das Kopfband ist beidseitig mit je 4 Schrauben via Metallplättchen am Bügel befestigt. Einfach auf einer Seite alle Schrauben lösen und das Kopfband um eine "Lochreihe" nach unten versetzt mit dem unteren Schraubenpaar nebst Metallplättchen wieder befestigen. Das obere Schraubenpaar einfach weglassen. Das Kopfband wird so im Prinzip ein wenig gekürzt, das reicht aber um das Aufliegen des Leders an der Bügelkonstruktion zu vermeiden.
Sieht völlig banane aus, funktioniert aber einwandfrei, ist reversibel und kostet nix. Am LCD-4 natürlich zum fremdschämen, nun ja .. :mrgreen:

@Jeo: keine Sorge, das Bild stammt von meinem 4er.
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von s0nic »

Robodoc hat geschrieben: So 8. Aug 2021, 16:23 Dieser LCD-X hier kann das aber mit dem Bass. Nicht Quantität, sondern Qualität. Leichte Oberbasserhöhung, Kritiker könnten auch sagen, dass der Tiefbass abrollt. Dieser Effekt führt aber zu dem "federnden" Bass, den ich oben beschrieben habe. Gefällt mir, ist nicht 100% korrekt und ein bisschen eine psychoakustische Spielerei, aber gefällt mir.
Du beschreibst sehr schön, was der LCD-x bei der Bassdarstellung "falsch" macht (Oberbasserhöhung, abrollender Tiefbass, federnd ..), sprichst aber gleichzeitig von Bassqualität. Das passt m.E. nicht so recht zusammen. Ist ja ok, wenn diese Spielweise des LCD-x jemandem gefällt, mit qualitativ hochwertiger Basswidergabe hat das für mich leider wenig zu tun. Zu ungenau, unpräzise. Neben der gewöhnungsbedürftigen Bühnendarstellung war die mangelnde Bassqualität für mich ausschlaggebend, den Hörer nicht zu kaufen.
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von mannitheear »

Auf der Audeze Homepage gibt es ein Interview mit Bill Frisell, in dem er sich am Ende sehr begeistert über den LCD-X äußert:
https://www.audeze.com/blogs/audeze-art ... ll-frisell
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von s0nic »

Hört sich eher an wie eine Hommage an das Medium Schallplatte. Kann ich gut nachvollziehen: " ... I miss the old days when I would sit around with my friends and check out a record from beginning to end and have our minds blown and then do it again. Listening to an album was an EVENT.
This is getting me super fired up to get back to that again. Maybe it’s still possible."
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von Robodoc »

s0nic hat geschrieben: So 8. Aug 2021, 23:50
Robodoc hat geschrieben: So 8. Aug 2021, 19:22 Im maximaler Stellung der Kopfgröße berührt das Kopfband oben die Bügelkonstruktion :käthe:
Das ist eine Fehlkonstruktion.
Ich hatte hier bisher noch kein LCD Kopfband, bei dem dies nicht auftrat. Es gibt aber einen sehr simplen Workaround:
Jo, kann man machen.
Aber keine schöne Lösung. Ich frag mich schon, warum Audeze das nicht besser hinbekommt.
Für mich ist das zudem keine Lösung, denn mein Schädel braucht die volle Verstellmöglichkeit in der Höhe. Wenn das Kopfband tiefer sitzt, werden die Verstellbolzen zu kurz sein und die Polster sitzen zu hoch.

s0nic hat geschrieben: Mo 9. Aug 2021, 00:15
Robodoc hat geschrieben: So 8. Aug 2021, 16:23 Dieser LCD-X hier kann das aber mit dem Bass. Nicht Quantität, sondern Qualität. Leichte Oberbasserhöhung, Kritiker könnten auch sagen, dass der Tiefbass abrollt. Dieser Effekt führt aber zu dem "federnden" Bass, den ich oben beschrieben habe. Gefällt mir, ist nicht 100% korrekt und ein bisschen eine psychoakustische Spielerei, aber gefällt mir.
Du beschreibst sehr schön, was der LCD-x bei der Bassdarstellung "falsch" macht (Oberbasserhöhung, abrollender Tiefbass, federnd ..), sprichst aber gleichzeitig von Bassqualität. Das passt m.E. nicht so recht zusammen. Ist ja ok, wenn diese Spielweise des LCD-x jemandem gefällt, mit qualitativ hochwertiger Basswidergabe hat das für mich leider wenig zu tun. Zu ungenau, unpräzise.
Nö, das passt auch nicht zusammen. Zeigt am Beispiel Bass, wie mich der LCD-X polarisiert zwischen Begeisterung und Enttäuschung.
Ich finde, der Bass kann hier Spaß machen, die Oberbasserhöhung ist eher moderat. Zudem ist ein 150 Hz Peak bei modernen Hörern nicht untypisch, leider. Normalerweise ist eine Oberbassbetonung bei abfallendem Tiefbass so überhaupt nicht mein Ding. Dass der LCD-X bei mir gut durchkommt, na ja relativ gut ("nicht 100% korrekt"), liegt wohl daran, dass der Bass nicht so Audeze-typisch dick aufträgt und so etwas im Hintergrund bleibt. Ungenau fand ich den Bass in seiner Gesamtheit nicht.
Etwas getrickst? Ja.

s0nic hat geschrieben: Mo 9. Aug 2021, 00:15 Neben der gewöhnungsbedürftigen Bühnendarstellung war die mangelnde Bassqualität für mich ausschlaggebend, den Hörer nicht zu kaufen.
Das mit der Bühnendarstellung geht besser, da stimme ich dir zu. Da habe ich bisher noch nicht viel zu geschrieben, aber gerade im direkten Vergleich mit dem Clear (was hier viele interessiert) und im Vergleich mit den großen Vier (was mich interessiert) ist die Bühne wirklich komisch. Wie ich das formuliere und an welchen Beispielen ist das plakativ mache, da bin ich mir noch unklar. Es ist schwer zu beschreiben, aber irgendwas gefällt mir nicht.

Am Ende meines Reviews werde ich den LCD-X aber trotz des kritischen Untertons meiner bisherigen Statements nicht verreißen. Den Preis finde ich für das Gebotene etwas zu ambitioniert, das ist aber meine persönliche Meinung ... und wen interessiert die schon? Wer sich nach Probehören für den LCD-X entscheidet, der macht definitiv nix falsch. Jeder Vergleich mit einem der großen Magnetostaten ist unfair.
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von Tomm »

Robodoc hat geschrieben: So 8. Aug 2021, 20:56

Naja, ich tue mich schwer, einen von mir entwickelten Hörer mit dem Rundreise LCD-X zu vergleichen. Da es nur die Prototypen gibt, kann man meine Aussagen schlussendlich nicht verifizieren. Ich erinnere mich noch gut an meinen euphorischen Bericht über die zweite Audiovista und den Tisch von Wolfgang Hackhausen. Dort konnten die damals 4 besten Magnetostaten im Vergleich bewundert werden, eins der Highlights der Audiovista damals.
https://musicalhead.de/2018/11/02/kampf ... etostaten/
Und ich war so frei, unseren Acedia 40 Prototypen mit den vieren dort zu vergleichen und kam zu einem überraschenden Urteil. Nicht ich alleine übrigens. Wir hatten ja hunderte Besucher damals und ich glaube, dass Wolfgangs und unser Tisch zu den best besuchten gehörten. Weil man dort vergleichen konnte und es nicht nur Geräte eines Herstellers gab. Oft habe ich in den beiden Tagen den Acedia verliehen, weil irgend ein Besucher den vergleichen oder an einem anderen Verstärker im Nebenraum ausprobieren wollte. Er kam immer zurück, obwohl ich manchmal ein komisches Gefühl hatte.
Hallo Robodoc,
wenn ich mir das jetzt richtig zusammengelesen habe, steckt in deinem Acedia 40 der relativ günstige Treiber des alten Monoprice. Kannst Du verraten, in welche Richtung deine Behandlung des Treibers ging, dass er zu den deutlich hochpreisigeren Aufschließen konnte?
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Re: Der neue Audeze LCD-X 2021

Beitrag von Robodoc »

Klar kann ich das verraten, das wurde anlässlich der ersten Audiovista schon von meinen Studenten offengelegt.
Allerdings möchte ich den Rundreise Thread nicht kapern, daher nur kurz. Für eine Langversion können wir gerne in einen anderen Thread ausweichen.
Es handelt sich um den Monoprice Treiber, richtig. Der hat eine relativ hohe Impedanz für eine Magnetofolie, ich glaube ohne Nachzusehen 50 Ohm, und im Freifeld einen ziemlich fiesen Peak bei etwas über 5 kHz. Den haben wir bedämpft mit unserem 3D Druck Gehäuse und einer rückseitigen Flächendämpfung per Filz. Der FG war dann sehr gut und was uns wirklich überrascht hat, war auch das Impulsverhalten verbessert. Kleine Optimierung, große Wirkung.
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