Klangfarben - objektiv oder subjektiv?

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Firschi
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Klangfarben - objektiv oder subjektiv?

Beitrag von Firschi »

Gerne die Diskussion, die hier angefangen hat: viewtopic.php?f=5&p=24245#p24226

in diesem Thread fortsetzen :)
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Robodoc
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Re: Klangfarben - objektiv oder subjektiv?

Beitrag von Robodoc »

Ja ich kenne diese Klangfarben-Diskussion.
Wenn es dann aber in Richtung Klangteilchen oder Klangmoleküle geht, bin ich raus.
RunWithOne
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Re: Klangfarben - objektiv oder subjektiv?

Beitrag von RunWithOne »

Ich steuere schon mal den Link zu einer Definition bei. Persönlich habe ich mir da noch gar nicht zu Gedanke zur Thematik gemacht.

https://www.fairaudio.de/lexikon/klangfarbe/

Entweder ein KH gefällt mir von der Abstimmung her oder eben nicht. Klar analysiere ich dann für mich an welchen Stellen im Frequenzband es liegen kann und ob das Problem mit kleinen EQ-Eingriffen korrigiert werden kann.
Suchst du noch oder hörst du schon?
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Hirnwindungslauscher
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Re: Klangfarben - objektiv oder subjektiv?

Beitrag von Hirnwindungslauscher »

Etwas wissenschaft dazu:

Es gibt den Unterschied, ob Menschen sogenannte "Grundton-Hörer" oder "Oberton-Hörer" sind.
https://www.oberton.org/test-grund-oder-obertonhoerer/
https://www.scinexx.de/news/biowissen/h ... entenwahl/

Mit dem Hintergrund wird vieles schnell klarer. Hab den Test oben noch nicht selbst gemacht.

Andere Sache:
Was mir übrigens auf fällt: Wir wohnen recht nahe an Bahnschienen. Unsere Wohnung ist eine Oberwohnung mit stark vibrierendem Holzboden. Ich spüre und höre jeden tief frequenten Furz, der hier wirklich gut verstärkt wird, während meine Freundin es nie hört (sie hört auch nie auf meine Anweisungen...ob da eine Verbindung besteht? :D) .

Edit:
Test gemacht: Ausgeglichener Hörtyp

Ich mache mal einen neuen Thread hierfür
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krassi
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Re: Klangfarben - objektiv oder subjektiv?

Beitrag von krassi »

Dazu kommt dann noch ob man Steine dicht ist.
Da wird die Klangfarbe schnell eine plastische Raumfüllende Angelegenheit.
Das ändert dann die Klangfarbe gewaltig. ;)

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Re: Klangfarben - objektiv oder subjektiv?

Beitrag von Staxi2017 »

Ich bin immer wieder entsetzt, wie man sich an einen KH gewöhnen kann, wenn man ihn einige Tage hat. Dann wechselt man und wundert sich, wie ein anderes Modell eben auch anders klingt, ums sich erst wieder daran zu gewöhnen.
Wer von einem TH900 zu einem L700 wechselt, empfindet den L700er als dünn.

Aber genau das wird nun dem 009 im Vergleich zum L700 vorgeworfen.

Es ist alles immer relativ, und der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Kein Hörer schafft es bei mir bei allen Liedern die Nummer 1 zu sein.
Habe 5 Hörer, und jeder hat was, was mir gefällt.
K812, Clear, TH900, L700, RR1

Telefonieren und Podcasten tue ich aber doch lieber mit dem QC35 😀 - lieber als mit den Sonys XM2,XM3,XM4
Und der QC35 hat mächtig Bass, wenn man die NC abdreht.
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Firschi
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Re: Klangfarben - objektiv oder subjektiv?

Beitrag von Firschi »

Ich denke, die hauptsächliche Fragestellung ist die, ob so etwas wie "Klangfarben" ein subjektives oder objektives und entsprechend Messbares Kriterium sind, wie burki angemerkt hatte.
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Hüb‘
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Re: Klangfarben - objektiv oder subjektiv?

Beitrag von Hüb‘ »

Laut Test bin ich ein "extremer Obertonhörer".
Auf die Schnelle habe ich aber keine Infos gelesen, wie das meine Rezeption von KH oder gehörter Musik beeinflussen mag.

Ich bevorzuge ja tendenziell "helle" KH.

Im HF gab es vor Jahren schon mal umfassendere Diskussionen rund um dieses Thema 1, 2. Ich habe aber nicht nachgesehen, welche "Tiefe/ Qualität" dort erreicht wurde.
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Hirnwindungslauscher
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Re: Klangfarben - objektiv oder subjektiv?

Beitrag von Hirnwindungslauscher »

krassi hat geschrieben: Do 21. Jan 2021, 02:56 Dazu kommt dann noch ob man Steine dicht ist.
Da wird die Klangfarbe schnell eine plastische Raumfüllende Angelegenheit.
Das ändert dann die Klangfarbe gewaltig. ;)

Ich selber bin kein Fan von Starken Bässen z.B. was Präferenzen des Hörens angeht.
Kann ich unterschreiben :D
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Re: Klangfarben - objektiv oder subjektiv?

Beitrag von j!more »

Firschi hat geschrieben: Do 21. Jan 2021, 06:52Ich denke, die hauptsächliche Fragestellung ist die, ob so etwas wie "Klangfarben" ein subjektives oder objektives und entsprechend Messbares Kriterium sind, wie burki angemerkt hatte.
So ist es. Mit dem von @burki verlinkten Paper https://www.zora.uzh.ch/163129/1/20040052.pdf wurde der Autor zum Doktor der Philosophie promoviert - nun ja.

Abstract: Die Befragung von Theoretikertexten aus vier Jahrhunderten zum Wesen der Klangfarbe, die Untersuchung der Dialektik von mathematisch-naturwissenschaftlichen und musikalisch- philosophischen Ideologien und Paradigmata wirft Licht auf eine komplexe, fächerübergreifende Theoriedynamik. Als ein Hauptergebnis kann eine bemerkenswerte Nicht-Linearität des wissenschaftlichen Fortschritts konstatiert werden. Die zentralen Konzepte und Theorien zur Klangfarbe, die als Errungenschaften des 19. Jahrhunderts gelten, sind alle schon früher bedacht worden. Bereits im 17. Jahrhundert werden die Existenz der Obertöne, Fragen der Spektraldynamik, die Knotenbildung bei Flageoletttönen, der Einfluss der spektralen Zusammensetzung auf die Klangqualität, das Resonanzverhalten der Basilarmembran sowie die Mehrfachresonanz in der menschlichen Stimme zur Sprache gebracht. Die Mathematik entwickelt zeitgleich die Infinitesimalrechnung, den Funktions- und den abstrakten Dimensionsbegriff. Diese Errungenschaften sind in beiden Disziplinen kaleidoskopartig auf verschiedene Köpfe verteilt. Die Geschichte der Klangfarbentheorien entpuppt sich als Folge von Versuchen, Wissen aus verschiedenen Disziplinen zu einem Ganzen zu integrieren. Als Leitmotive dieser Untersuchung bieten sich die Wortverbindungen ”Einheit in der Vielheit/Vielheit in der Einheit” und ihre philosophische Untermauerung in der Monadenlehre von Leibniz an.

Zur Messbarkeit findet sich nichts, die Digitalisierung ist an dem Guten völlig vorbeigegangen.

Nicht fündig geworden bin ich, was Prof. Baumann und die Physik der Geige angeht. Bei den Recherchen fand ich allerdings Arbeiten, die den klangbildenden Elementen bei Violinen auf die Spur kommen wollen.

In "Schwingungsuntersuchungen an der Violine" (Helmut Fleischer) taucht der Begriff gar nicht auf, in der Dissertation zum Dr. phil. von Veit Heller mit dem Titel "Methoden zur Untersuchung und Dokumentation der Geigen am Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig" auf 426 Seiten vielleicht zehn mal, und da nicht als objektives Kriterium.

Kurz: Eine philosophische Annäherung scheint möglich, eine naturwissenschaftliche eher nicht. Vielleicht bin ich aber auch nur voreingenommen: Ich habe mich schon mit Joachim Ernst Behrends "Nada Brama - die Welt ist Klang" sehr schwer getan.
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Diego Dee
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Re: Klangfarben - objektiv oder subjektiv?

Beitrag von Diego Dee »

Klangfarbe kann, wie schon das Wort Farbe verrät nur subjektiv sein.

Farbe an sich lässt sich zwar optisch messen, Klangfarbe lässt sich bestimmt auch irgendwie messtechnisch einordnen, das wars aber auch schon.

Wie die Farbe (optisch und akustisch) jeweils empfunden wird liegt im Empfinden des Hörers und Betrachters.

Es scheint allerdings doch so etwas wie einen gemeinsamen Nenner zu geben:

so kommt es doch vor, daß man z.B. sagt: dieser V8 hat einen richtig geilen Sound und diese Aussage wird von der Mehrzahl bejaht.
Das gleiche gilt für bestimmte Anlagen Set ups im PA oder HiFi Bereich.

Eine Festlegung auf Mess-Werte finde ich hierbei schwierig, d.h. man kann nicht definitiv sagen daß Meßkurve A eindeutig die besseren
Klangfarben aufweist als Messkurve B.

Ein weiteres Problem bei der Geschichte finde ich die Erinnerung.
Was wurde da schon alles im Lauf der Zeit geschwurbelt wenn es um die "Echtheit" der Instrumentendarstellung
(Echtheit von Klangfarben) geht.

Was ist "echt".
Wer kann das zu 100% sagen?

Irgendwo im Netz gibt es ein paar Klassik Spezialisten die (berufsbedingt) genau wissen wie ein Orchester XY im Konzertsaal Z klingt.
Wenn so jemand behauptet daß ein bestimmtes KH Modell mit einer speziellen Kette an Geräten sehr nahe an das Konzerterlebnis
mit authentischem Klang(Farben)erlebnis kommt nehme ich ihm das ab.

Und genau hier findet sich bestimmt jemand der eine andere Kette bevorzugt weil das für ihn echter rüberkommt.

Also denke ich daß die Empfindung von - und auch die Erinnerung an Klangfarben eher Subjektiv ist.

Robodoc hat geschrieben: Mi 20. Jan 2021, 22:33 Wenn es dann aber in Richtung Klangteilchen oder Klangmoleküle geht, bin ich raus.
Also bitte Hans, stell dich doch nicht so an, so ein bisschen Storys von Jungfrauen die nackt in einem Tibetanischen Gebirgsse baden
und hinterher an den Kondensatoren lecken sind doch immer wieder nett :bä:
Hast du übrigens die Steine bei eurer Hochschule zwischenzeitlich aufgekauft?
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Robodoc
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Re: Klangfarben - objektiv oder subjektiv?

Beitrag von Robodoc »

Jeden Tag einen nach Hause getragen.
Wolle kaufe? Ich machen gute Preis.
:bier:
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Hüb‘
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Re: Klangfarben - objektiv oder subjektiv?

Beitrag von Hüb‘ »

Ich nehm‘ 5! Egal, was sie kosten!
Was sag ich??? 10! :mad:
:bier:
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krassi
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Re: Klangfarben - objektiv oder subjektiv?

Beitrag von krassi »

Ich hab nochn Schrank voll Naturschleifsteine aus Kyoto. Vielleicht heben die ja auch die Klangfarbe wenn ich die unter meinen Dac lege.
Ich sollt die Dinger eh mal als Untersetzter benutzen oder Deko.
Diego Dee
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Re: Klangfarben - objektiv oder subjektiv?

Beitrag von Diego Dee »

Robodoc hat geschrieben: Fr 22. Jan 2021, 18:16 Jeden Tag einen nach Hause getragen.
Wolle kaufe? Ich machen gute Preis.
:bier:
Ich will nur die Steine die du nach 20Uhr abtransportiert hast und das bitte zum Neckermann Prreis!
krassi hat geschrieben: Fr 22. Jan 2021, 19:42 Ich hab nochn Schrank voll Naturschleifsteine aus Kyoto. Vielleicht heben die ja auch die Klangfarbe wenn ich die unter meinen Dac lege.
Ich sollt die Dinger eh mal als Untersetzter benutzen oder Deko.
Da freue ich mich aber schon auf deinen Hörbericht.
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krassi
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Re: Klangfarben - objektiv oder subjektiv?

Beitrag von krassi »

Na da hat man sone leichte Kabuki Note dann als fein surrenden Grundton.
So genannte heliozentrische Eigensteinschwingungen.
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