So, seit ein paar Tagen habe ich nun den D-7200... und meine Begeisterung wächst...
Aber im einzelnen:
Optisch finde ich den Hörer einfach wunderschön. Diese matten Walnussschalen sind mal was anderes, als das ewige High-Gloss Finish mit 32 Lackschichten.
Allerdings hat es den Anschein, als wenn das Holz gar nicht behandelt wurde, noch nicht mal mit Öl, oder dergleichen, sondern nur glattgeschliffen. Das hätte natürlich den Nachteil, dass es nicht gut feucht abzuwischen ist und mit der Zeit schmutzig/unansehnlich wird.
Aber dies erst mal unter Vorbehalt, ich muss mir das noch mal genauer angucken.
Einen Pluspunkt bekommen die Cups aber dafür, dass der DENON Schriftzug nicht nur aufgedruckt ist sondern in "intarsien-mäßig" jeder einzelne Buchstabe ins Holz eingelassen wurde.
Das Kabel sieht so aus, wie bei der alten Denon-Reihe, ist also ähnlich dick, aber viel weicher und weniger störrisch, wenn auch nicht perfekt.
Erwähnenswert ist der Tragekomfort. Ich muss sagen, dass ich ihn sehr bequem finde, auch über längere Zeit.
Allerdings ist der Kopfbügel nicht mit dem der alten Denon-Reihe vergleichbar.
Wenn man den Bügel des 7200 nämlich auseinander zieht (beim Aufsetzen) streckt sich nur das mittlere Drittel des Bügels, die beiden äußeren Enden bleiben steif u. unverändert.
Dies hat zur Folge, dass der Kopfbügel dann eine Form annimmt, wie die des NAD Viso HP50.
Mit anderen Worten, der obere/mittlere Teil des Bügels ist nahezu waagerecht gerade, während die Krümmung erst weiter außen erfolgt.
Das hat wiederum zur Folge, dass der Bügel nicht komplett, sondern nur mit dem mittlerem Teil auf dem Kopf aufliegt.
Ein Shure SRH-1840 hat z. B. auch so eine komische Bügelform, wo Menschen mit eher breitem Kopf langsam ihre Schwierigkeiten bekommen.
Ich habe auch einen eher breiten Kopf und muss beim 7200 die Längenverstellung der Gabeln schon fast bis zum Ende herausfahren, um mit den Cups über meine Ohren zu kommen.
Das ist bei der alten Denon oder der aktuellen Fostex Reihe mit der bekannten Konstruktion ganz anders.
Aber nun gut, komfortmäßig merke ich keine negativen Folgen. Der Hörer sitzt sehr bequem und der Anpressdruck ist etwas höher, als beim D-5000, aber nicht unangenehm.
Kommen wir zum Klang und es fällt sofort auf, dass der D7200 ganz anders klingt, als die alte Denon-Reihe.
Er spielt viel sauberer, neigt weniger zum Klirren und ist absolut sibilanten-zischel frei !!
Dazu sind die Höhen sehr viel angenehmer. Ich finde sie fast perfekt.
Auch der Bass ist erste Sahne. Gibts nichts zu meckern. In seiner Art schon zu vergleichen mit den Foster-Derivaten. Vielleicht einen Tick weniger voluminös, dafür spielt er sich aber nie in den Vordergrund und ist sehr sauber und tiefreichend.
Auffällig ist auch die sehr (!!) gute Auflösung, die der D7200 einfach so aus dem Ärmel schüttelt, ohne sie sich durch geschickt gesetzte Peaks in den Höhen zu erschwindeln. Das ist schon beeindruckend, welche feinsten Nuancen z.B. einer Gesangsstimme reproduziert werden.
Gerade höre ich Mark Knopflers Album "Tracker" und das klingt in meinen Ohren nahezu perfekt. Keine Ahnung, ob das je ein Kopfhörer bei mir schon mal so gut wiedergeben hat. Aber wie gesagt, ich mag im Moment auch nicht vergleichen.
Separation einzelner Stimmen/Instrumente ist mMn auch besser, als beim D5000.
Auch die Bühne wirkt sehr angenehm. Nicht zu groß und eher plastisch.
Und wie gesagt, der D7200 spielt extrem verzerrungsarm. Der D5000 fängt dagegen bei höheren Lautstärken schnell mal an zu "plärren". Vor allem im oberen Mittelton.
Das macht der große Bruder deutlich besser.
btw. jetzt habe ich mittlerweile wieder so viele Hörer hier rumliegen, wie gerne würde ich die alle mal durchmessen.
Morgen werde ich mir mal die Bauteile für Firschis Messstation besorgen und dann gucken, wie schnell ich das Ding zusammengeschraubt kriege.
Das Mikrofon liegt ja schon längst hier.